1. Das generische Maskulinum … (nach Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009) A) ... ist verständlicher als die alternativen Möglichkeiten B) ... kann durch Binnen-I, Beidnennung oder Neutralisierung ersetzt werden C) ... bezeichnet die Konvention, die maskuline Sprachform zu verwenden, auch wenn Frauen und Männer gemeint sind D) ... führt dazu, dass Männer stärker kognitiv repräsentiert sind als Frauen. E) ... bezeichnet den Effekt, dass stereotypenkongruentes Verhalten konkreter beschrieben wird und Männer daher als kompetenter und aktiver als Frauen dargestellt werden. Lösung: bcd 2. Shift und Persist enthalten welche Strategien? A) Aufsuchen sozialer Unterstützung B) Akzeptanz von Stressoren C) effektive Emotionsregulation in belastenden Situationen D) Optimismus bzgl. der eigenen Zukunft E) beharrliches Bemühen, Ursachen der belastenden Situation zu verändern Lösung: bcd 3. Nach Schwartz et al. (2017) gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, verschiedene kulturelle Identitäten miteinander zu verknüpfen, die zudem in unterschiedlichen Domänen unterschiedlich ausfallen können. Welche Aussagen zum Multidimensional Model Of Biculturalism sind zutreffend? A) Bente ist 14 und lebt seit zwei Jahren mit seiner Familie in Chile. Seine Mutter arbeitet als Bauingenieurin in einem 10-Jahre dauernden Tunnelbau-Projekt in Chile - dafür musste die ganze Familie ihr Heimatland Dänemark verlassen. Er sieht sich selbst als Däne und hat keine wirklichen Berührungspunkte mit der chilenischen Bevölkerung. Dies ist ein Beispiel für Nonintegrated Low Biculturalism“ in der Domäne Identification. B) Lea wurde auf den Philippinen geboren, jedoch im Säuglingsalter von einer deutschen Familie adoptiert, die keine eigenen Kinder bekommen konnte. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und sieht sich selbst auch als Deutsche. Dies ist ein Beispiel für „Nonintegrated Low Biculturalism” in der Domäne Identification. C) Jana wurde in Amerika geboren, genau wie ihr Vater. Ihre Mutter ist in Deutschland geboren und ist nach ihrer Au Pair-Zeit in Amerika geblieben. Jana ist bilingual aufgewachsen und ihre Urlaube verbringt die Familie meist bei der Familie mütterlicherseits in Deutschland. Der Wechsel zwischen den Sprachen ist einfach für Jana. Manche ihrer Träume sind auf Deutsch andere auf Englisch. Dies ist ein Beispiel für „Integrated High Biculturalism” in der Domäne Practices. D) Sarah lebt in England. Ihre Eltern haben indische Wurzeln. Sie ist mit dem Geschmack von indischen Qurries und anderen Gerichten aufgewachsen. Sie ist für ihr Studium aus ihrer Heimatstadt weggezogen und ist seitdem gar nicht mehr indisch außer sie besucht ihre Eltern. Dies ist ein Beispiel für „Integrated Low Biculturalism" in der Domäne Practices. E) Bora stammt aus der Türkei und lebt seit 10 Jahren in Frankreich. Er kann sich sehr gut mit den kulturellen Werten Frankreichs identifizieren. Er fühlt sich in Frankreich zuhause und hat viele verschiedene Freundschaften. Wenn er seine Familie in der Türkei besucht, gibt es häufig Streit. Er empfindet die Einstellung und Verhaltensweisen dieser als rückständig und wünscht sich mehr Freiheiten für seine jüngeren Schwestern. Dies ist ein Beispiel für„Non-Integrated Low Biculturalism” in der Domäne Values. Lösung: cde ab gutgeschrieben 4. Nach Schwartz et al. (2017) gibt es unterschiedliche Möglichkeiten verschiedene kulturelle Identitäten miteinander zu verknüpfen, die zudem in unterschiedlichen Domänen unterschiedlich ausfallen können. Welche Aussagen zum Multidimensional Model of Biculturalism sind zutreffend? A) Carol wurde in Amerika geboren, genau wie ihr Vater. Ihre Mutter ist in China geboren und hat die ersten 14 Lebensjahre dort verbracht, bevor ihre Eltern nach Amerika ausgewandert sind. Carol studiert englische Philologie und spricht mit ihren Großeltern häufig Chinesisch. Für Carol fühlt sich das stimmig an und der Wechsel zwischen den Sprachen ist einfach für sie. Dies ist ein Beispiel für „Integrated High Biculturalism“ in der Domäne Practices. B) Ken ist vor zwei Jahren mit ihrer Frau aus ihrer Heimat Frankreich nach Deutschland gezogen. Beide arbeiten an einem deutschen Standort eines französischen Unternehmens und sprechen hervorragend Deutsch und Französisch – je nach Situation. Deutsch und Französisch passen für sie beide nicht nur in Bezug auf die Sprache kaum zusammen, sondern vor allem in Bezug auf die kulturellen Werte in Deutschland und Frankreich. Mit den kulturellen Werten Deutschlands können sie sich überhaupt nicht identifizieren. Dies ist ein Beispiel für eine „Non-Integrated High Biculturalism“ in der Domäne Practices und eine „Nonintegrated Low Biculturalism“ in der Domäne Values. C) Emmet ist 14 und lebt seit zwei Jahren mit seiner Familie in Kanada, nachdem sie Mexiko verlassen haben. Seine Freund*innen stammen ebenfalls aus Mexiko. Er spricht in seinem Alltag meistens Spanisch. Er sieht sich selbst als Mexikaner und hält stark an den Traditionen und Werten seiner Familie fest. Dies ist ein Beispiel für „Nonintegrated Low Biculturalism“ in den drei Domänen Practices, Values und Identification. D) Selma stammt aus der Türkei und lebt seit 10 Jahren in den Niederlanden. Sie liebt die Freiheit und Selbständigkeit, die sie dort erlebt. Nach 10 Jahren fühlt sie sich hier zuhause und hat viele verschiedene Freundschaften. Wenn Sie ihre Familie in der Türkei besucht, fügt sie sich in das dortige Werteverständnis und die Traditionen vor Ort ein. Dies ist ein Beispiel für „Non-Integrated Low Biculturalism“ in der Domäne Values. E) Lee Ann lebt in England. Ihre Eltern haben indische Wurzeln. Sie schätzt die traditionellen Feste und die Curries ihrer Mutter. Sie liebt es aber genauso mit ihren Freund*innen in einem englischen Pub Fish und Chips zu essen. Dies ist ein Beispiel für „Integrated High Biculturalism“ in der Domäne Practices. Lösung: ace b gutgeschrieben 5. Welche Aussagen zu cultural frame switching und bicultural identity integration sind nach Schwartz korrekt? WS 20/21 A) Cultural frame switching ist ein bewusster Vorgang. B) Dolmetschen ist ein Beispiel für cultural frame switching. C) Beim cultural frame switching wird die passende Kultur (Sprache, Werte etc.) über kulturelle Hinweisreize (cues) aktiviert (sog. Priming). D) Bicultural identity integration hängt mit einer höheren kognitiven Komplexität zusammen. E) Cultural frame switching ist eine Voraussetzung für bicultural identity integration. F) Bicultural identity integration ist eine Voraussetzung für cultural frame switching. G) Bicultural identity integration wirkt sich positiv auf die psychosoziale Anpassung aus. Lösung: bcdg (A → a: auch unbewusst sein) 6. Steffens et al. (2016) stellen verschiedene Befunde zur Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung vor. Welche der Aussagen treffen zu? Wählen Sie eine oder mehrere Antworten: A) Das minority stress model unterscheidet distale und proximale Stressoren. Von den distalen Stressoren sind vor allem schwule Männer, von den proximalen Stressoren besonders lesbische Frauen betroffen. B) Die Forschung zur Diskriminierung von Menschen, die nicht heterosexuell leben kann oft nicht jene Menschen erfassen, die sich aufgrund von Diskriminierungserfahrung im Arbeitskontext dem Hetero- sexismus unterwerfen müssen. C) Heterosexismus bezeichnet ein System, in welchem jegliche Form nicht-heterosexueller Verhalten, Identitäten, Beziehungen und Gemeinschaften (communities) abgelehnt und stigmatisiert werden. D) Studienergebnisse, die sich auf Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung beziehen, müssen in die jeweilige sozio-kulturelle Situation eingebettet werden und können nicht generalisiert werden. E) Heterosexismus ist als Norm in täglichen Gewohnheiten und in Institutionen integriert. F) Diskriminierung im Arbeitskontext aufgrund der sexuellen Orientierung kommt heutzutage, insbesondere in Großstädten, nicht mehr vor. G) Anders als im privaten Kontext, spielt im Arbeitskontext Sexualität/ sexuelle Orientierung keine Rolle. Es gibt daher nur wenige Studien mit experimentellen Designs, die Diskriminierung am Arbeitsplatz untersuchen. Lösung: bcde 7. Was versteht man nach Jones (1994) unter „affirmative diversity“? SS 21 A) Die Art und Weise, wie Diversität dazu beiträgt, die Leistungsfähigkeit von Individuen und Gruppen zu steigern. B) Die Förderung einer positiven Einstellung zu Diversität. C) Die Förderung menschlichen Wohlergehens durch Pluralismus. D) Die Art und Weise, wie Diversität dazu beiträgt, dass Kraft und Resilienz in Individuen und Gruppen gestärkt werden. E) Die Entdeckung von Wegen, wie konfliktbehaftete oder feindliche Umgebungen angepasst werden können. F) Die Bevorzugung von Bewerbern, die einer Minderheit angehören, z.B. bei der Vergabe von Jobs oder bei der Studienplatzvergabe. Lösung: acd (E → a: sich anzupassen) 8. Welche der nachfolgenden Situationsbeschreibungen würden Mayer und Rothermund (2009) laut ihrer Definition als Altersdiskriminierung bezeichnen? A) Die Bewerbung einer älteren Frau bei einem Tierheim wird zugunsten einer jüngeren Bewerberin abgelehnt, da angenommen wird, dass die jüngere Frau die körperliche Arbeit besser schaffen wird. B) In einer Sportgruppe wird ein älterer Mann fast immer als letzter als Trainingspartner gewählt, da ihn die anderen aufgrund seines Alters für weniger fit halten. C) Eine ältere Frau macht eine Zeugenaussage bei der Polizei. Ihrer Aussage wird jedoch aufgrund ihrer altersbedingten Sehschwäche weniger Glaubwürdigkeit geschenkt. D) Bei einem Krankenhausaufenthalt wird einem älteren Mann von einer Ärztin eine angemessene medizinische Behandlung verwehrt, da die Behandlung sich ihrer Meinung nach für jemanden in seinem Alter nicht mehr lohnen würde. E) Im Urlaub möchte sich eine ältere Frau einen Motoroller ausleihen. Altersbedingt hat die Frau erste Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit ihrer Hände. Im Alltag kommt sie damit gut zurecht. Beim Verleih wird sie abgewiesen, da der Betreiber eine Fahrt aufgrund dieser Einschränkungen für zu gefährlich hält. Lösung: d A ist keine Anspruchsverletzung also keine Diskriminierung, B ist eher merkmalsbasierte Diskriminierung keine Altersdiskriminierung (siehe die Tabelle 2-dimensionales Schema/ Taxonomie nach Mayer & Rothermund im ersten Quadranten), laut diesem Schema ist nur D a. 9. Welche der folgenden Aspekte sollten laut Stephan (2012) bei der Implementierung von Programmen zur Verringerung von Vorurteilen beachtet werden? WS 20/21, SS 20 A) Die Einstellungen von Personen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen (z. B. hohe soziale Dominanzorientierung) können nur schwer verändert werden. Bei begrenzten Ressourcen sollte abgewogen werden, wie viele Ressourcen für diese Zielgruppe eingesetzt werden. B) Bei der Durchführung einer Bedarfsanalyse sollte auch die Perspektive der Mitglieder der Majorität beachtet werden. Hierbei liegt der Fokus auf möglichen Widerständen und Ängsten, die Immigranten gegenüber bestehen. C) Es sollte vor der Implementierung eine Bedarfsanalyse in der Community durchgeführt werden, in der die Einstellungen und Bedürfnisse der Immigranten erfasst werden. Hierbei sollten möglichst standardisierte Fragebögen verwendet werden, um die Ergebnisse über mehrere Communities hinweg miteinander vergleichen zu können. D) Mitglieder der Minoritäten sollten in die Planung und Implementierung von Interventionen mit einbezogen werden. Hierbei ist es besonders günstig, Personen zu identifizieren, die mit beiden Kulturen vertraut sind. E) Forschungsbefunde zeigen, dass Mitglieder unterschiedlicher Minoritäten, die über längere Zeit gemeinsam in einer Community leben, ähnliche Einstellungen entwickeln. Bei einer Bedarfsanalyse muss deshalb keine Differenzierung hinsichtlich unterschiedlicher Gruppen von Immigranten vorgenommen werden. F) Die Programme sollten von Community-Mitgliedern (d. h. Laien) durchgeführt werden, nicht von externen Experten. G) Implementierte Programme sollten systematisch evaluiert werden.. Lösung: abdg 10. Welche Ursachen berichtet Luthar für Anpassungsprobleme von Jugendlichen aus wohlhabenden Familien? A) Die Eltern wollen nicht, dass andere wissen, dass ihre Kinder Probleme haben. B) Schulpsychologen trauen sich manchmal nicht, Probleme anzusprechen, wenn die Eltern wohlhabend sind. C) Die Eltern merken es nicht, wenn ihre Kinder depressiv sind, da sie zu beschäftigt sind. Die Eltern nehmen Symptome wahr, sehen aber erst Handlungsbedarf, wenn die Symptome für die Eltern „unbequem“ werden. D) Die Jugendlichen haben oft zu viele Termine (v. a. Freizeitaktivitäten, die sich später gut im Lebenslauf machen). E) Klinische Psychologen schätzen die gleichen Symptome bei wohlhabenden Jugendlichen als weniger schwerwiegend ein als bei weniger privilegierten Jugendlichen. F) Die Eltern arbeiten zu viel, können ihre Arbeitszeit jedoch nicht verringern, da in Führungspositionen lange Arbeitszeiten erwartet werden. Lösung: abdef ( C → 2. Satz a) 11. Welche Kriterien sollten Evaluationen v. Bildungsprogrammen laut Cameron + Turner (2010) erfüllen? A) Die Evaluation sollte angemessen reliabel sein und zuvor getestete Indikatoren enthalten die die verschiedenen Komponenten und Ziele der Intervention abdecken B) Es sollten quasiexperimentelle Designs mit passenden Kontrollgruppen verwendet werden. C) Es sollten experimentelle Designs mit Randomisierung verwendet werden. D) Es müssen geeignete, vorab getestete Variablen verwendet werden, die reliabel sind und alle relevanten Komponenten und Outcomes der Intervention abdecken. E) Evaluationen sollten die zugrundeliegenden Wirkmechanismen (z. B. Empathie) identifizieren. Lösung: acde 12. Welche Kriterien sollten Evaluationen v. Bildungsprogrammen laut Cameron + Turner (2010) erfüllen? A) Die Evaluation sollte die Mechanismen identifizieren, durch die Intervention wirkt. B) Evaluation sollte ein kontrolliert randomisiertes experimentelles Design verwenden. C) Um Unabhängigkeiten zu bewahren, sollte Evaluation nicht in Entstehung der Bildungsprogramme involviert sein. D) Im ersten Schritt der Entwicklung einer neuen Intervention sollte zunächst nur eine Technik verwendet und evaluiert. E) Neue Interventionsmethoden sollten zunächst einzeln auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, bevor sie mit anderen Methoden kombiniert werden. Lösung: abde 13. Die sexuelle Orientierung ist nicht auf den ersten Blick sichtbar und Personen mit einer nicht- heterosexuellen Orientierung verbergen diese häufig innerhalb ihres Arbeitsumfelds. Welche Auswirkungen kann dies laut Steffens et al. (2016) für die betreffende Person haben? A) Die Person ist vor diskriminierenden und beleidigenden Äußerungen geschützt. B) Die Person kann sich z. B. beim Austausch über Alltagserlebnisse mit Kolleg_innen weniger einbringen. C) Die Person hat mehr Selbstvertrauen und kann sich besser auf ihre Tätigkeiten konzentrieren. D) Die Person kann sich besser am Arbeitsplatz integrieren, weil die sexuelle Orientierung nicht von ihr als Mensch ablenkt. E) Die Person empfindet weniger Spannungen innerhalb des Arbeitsumfelds und erlebt somit weniger Stress. Lösung: b 14. Welche Aussagen sind zutreffend? A) Die Teenager in den wohlhabenden Vororten konsumierten weniger Drogen als die Teenager in benachteiligten Stadtteilen. B) Bei den Teenagern aus den wohlhabenden Vororten hingen Ängste und depressive Symptome mit einem höheren Drogenkonsum zusammen. C) Perfektionistische Jugendliche und Jugendliche, die einen hohen Leistungsdruck seitens der Eltern empfanden, hatten mehr Ängste und Depressionen und konsumierten mehr Drogen als Jugendliche, die weniger inneren und äußeren Leistungsdruck berichteten. D) Die An- bzw. Abwesenheit von Erwachsenen spielte für das Wohlbefinden der Jugendlichen keine Rolle. E) Häufige gemeinsame Abendessen mit zumindest einem Elternteil hingen mit der Anpassung und der Schulleistung der Jugendlichen zusammen (unabhängig von ihrem sozialen Umfeld). Lösung: bce 15. Welche Aussagen treffen in Bezug auf die Forschungsergebnisse zu Akkulturation zu? A) Die Wahrnehmung eines Kontaktwunsches seitens einer Minorität führt aufgrund eines Anstiegs an symbolischer Bedrohung zu einer stärkeren Zustimmung zu Separation von Majoritätsangehörigen. B) Sowohl für Minoritätsmitglieder als auch für Majoritätsmitglieder zeigte sich ein Einfluss der wahrgenommenen Akkulturationseinstellungen der jeweils anderen Gruppe auf die eigenen Einstellungen. C) Bikulturalismus hat positive Auswirkungen auf psychologische und sozio-kulturelle Anpassung. D) Nur für Angehörige einer Majorität mit einem hohen Ausmaß an Vorurteilen führte die Wahrnehmung des Wunsches nach Aufrechterhaltung der eigenen Kultur seitens der Minorität zu einer Befürwortung von Integration. E) Diskordante Akkulturationseinstellungen wirken sich auf die wahrgenommene Bedrohung aus. Dieser Zusammenhang wurde bisher nur in Laborexperimenten nachgewiesen. Lösung: bc 16. Jährlich findet auf der Münchner Theresienwiese das Oktoberfest - ein beliebtes und gut besuchtes Volksfest - statt. Im Oktoberfestportal, einer von Fans und Vereinen erstellten Webseite, wurden einige Hinweise für queere Personen auf dem Oktoberfest zusammengestellt. Die Webseite kann von uniformierten Personen als offizielle Webseite zum Oktoberfest wahrgenommen werden, sodass der Eindruck entsteht, dass Stadt und Eventmanagement dahinterstehen. Zum Beispiel folgende Empfehlung: “Ist Flirten für Gays auf der Wiesn verboten? Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Jedoch gilt es als schwules oder lesbisches Paar auf dem Oktoberfest ein bisschen zurückhaltend zu sein. Nicht alle Wiesngänger haben Verständnis für eine offene schwule oder lesbische Lebensweise. Also einfach Augen und Ohren offenhalten, ob Ihr für Gesprächsstoff sorgt. Das Bierzelt ist jedenfalls nicht der richtige Ort, um den Menschen Begriffe wie “Toleranz” und “Gleichberechtigung” zu erklären.” Wie lassen sich solche Empfehlungen aus einer community-psychologischen Perspektive einordnen? A) Die geforderte Rücksichtnahme kann sich positiv auf meterosexuelle, queer-feindliche Personen auswirken, da nach dem Prejudice Reduction Model auf diese Weise Vorurteile reduziert werden können (Dixon et al., 2012). B) Die Empfehlung unterdrückt queere Menschen und fordert sie auf, ihre sexuelle Orientierung zu verstecken dies kann sich negativ auf die betroffenen Personen auswirken (abgeleitet aus dem Minority Stress Model von Meyer, 2003 nach Steffens Et Al., 20161. C) Die Vorgabe der Zurückhaltung fördert den Kontakt zwischen queeren und nicht-queeren Personen. Die beiden Gruppen können sich so auf Augenhöhe kennenlernen (vgl. Intergruppenkontakt-Theorie von Allport, 19541. D) Aus der Perspektive der System Justification Theory kann dies für die Gruppe der uninformierten Personen als problematisch betrachtet werden, da diese die Unterdrückung von queeren Menschen als gesellschaftlich akzeptiert wahrnehmen könnten (vgl. Essesetal., 20171 E) Die Aussage könnte verschiedene Menschen zusammenbringen und so nach dem Collective Action Modell ein Anlass für kollektive Aktionen sein, die soziale Veränderung herbeiführen können (Dixon et al., 2012). Lösung: bde 17. In der Praxis entwickelte Interventionen zur Vorurteilsreduzierung haben verschiedene Stärken, aber auch Schwächen. Welche Aussagen treffen zu? A) Die in der Praxis entwickelten Interventionen haben sich in vielen verschiedenen praktischen Kontexten bewährt. B) In der Praxis entwickelte Interventionen können sowohl in diversen als auch in nicht-diversen Kontexten eingesetzt werden. C) In der Praxis entwickelte Interventionen können schnell auf Wandel in der Gesellschaft reagieren. D) Bei in der Praxis entwickelten Interventionen sind die für verschiedene Zielgruppen effektivsten Methoden und Techniken bekannt, sodass die Interventionen spezifisch an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden können. E) Die in der Praxis entwickelten Interventionen sind bei den Zielgruppen der Interventionen beliebter als die von Wissenschaftler*innen entwickelten Interventionen. Lösung: abc 18. Welche Aussagen zu Diversitätserfahrungen bzw. Diversitätstraining, deren Antezedenzien und Konsequenzen sind nach Aberson (2010) korrekt? SS 20, WS 20/21 A) Diversitätserfahrung (diversity experience) und Intergruppenkontakt (intergroup contact) hängen eng zusammen und werden synonym genutzt. B) Es ist noch unklar, inwieweit die Diversitätserfahrung freiwillig oder „angeordnet“ (mandated) sein sollte, um einen Einfluss auf Intergruppeneinstellungen zu haben. C) Die Befunde zu den Mediatoren für die Beziehung zwischen Diversitätserfahrungen und Intergruppeneinstellungen sind selten eindeutig. Für die Rolle der Intergruppenangst als Mediator liegen jedoch konsistente Befunde vor. D) Angestellte, die bereits kompetent mit Diversität umgehen können, sind weniger an Diversitätstrainings (diversity training) interessiert. E) Der eindeutig positive Effekt von Diversitätstrainings (diversity training) auf Intergruppeneinstellungen rechtfertig hohe Ausgaben für Trainings. F) Studierende, die offener für Diversität sind, nehmen häufiger (freiwillig) an Kursen zum Thema Diversität teil. G) Studierende, die bereits vor dem Studium einen diversen Freundeskreis hatten, sind stärker an Kursen zum Thema Diversität interessiert. H) Weiße, die Diversität schätzen, sind stärker an Kontakt zu Fremdgruppenmitgliedern interessiert. Lösung: bfgh 19. Was trifft in Bezug auf Diversitätsüberzeugungen zu? SB S.32 A) Diversitätsüberzeugungen sind Überzeugungen, dass diverse Gruppen oder Gesellschaften positive Auswirkungen haben B) Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen Diversitätsüberzeugungen und Vorurteilen C) Die Beziehungen zwischen Diversitätsüberzeugungen und negativen Verhaltenstendenzen gegenüber Fremdgruppen wird mediiert durch eine Verringerung von relativen und symbolischen Bedrohungen D) Diversitätsüberzeugungen sind mit Fragebögen schwierig zu erfassen E) Der Einfluss von Intergruppenkontakt auf Vorurteile wird durch Diversitätsüberzeugungen moderiert. Der Zusammenhang ist nur dann positiv, wenn die Diversitätsüberzeugungen hoch sind. Lösung: abc (SB, S. 32) 20. Mayer und Rothermund (2009) beschäftigten sich mit dem Thema Altersdiskriminierung und stellen individuelle und strukturelle Erklärungsansätze für Altersdiskriminierung und auf diesen Erklärungsansätzen aufbauende Präventionsmaßnahmen vor. Welche Aussagen sind in diesem Zusammenhang zutreffend? A) Durch Wissensvermittlung lassen sich realistische Gruppenkonflikte minimieren. B) Bevormundendes Sprechen im Pflegekontext ist ein Verhalten von Pflegekräften, das sich durch Trainingsmaßnahmen nicht verändern lässt. C) Rollenspiele und Alterssimulationen, die mit Hilfe von Technik mögliche altersbedingte Einschränkungen simulieren, konnten bei Medizinstudent_innen zu vermehrter Empathie gegenüber älteren Menschen führen. D) Sprech- und Kommunikationsmuster gegenüber älteren Menschen können als Überanpassung von jüngeren Interaktionspartner_innen an vermutete kommunikative Defizite der älteren Menschen gedeutet werden. E) Urteils- und Verhaltenstendenzen gegenüber älteren Menschen können auf widersprüchlichen Konnotationen von Alter und Altern basieren. Lösung: cde 21. Welche Aussagen zum Thema Altersdiskriminierung (nach Mayer & Rothermund, 2009 )sind korrekt? A) Ein Beispiel für Altersdiskriminierung ist die Ungleichbehandlung von älteren und jüngeren Menschen. B) Die Verweigerung einer Hüftoperation mit der Begründung, dass sich die Operation bei hochbetagten Personen „nicht mehr lohnt“ ist als Altersdiskriminierung einzustufen. C) Höhere Versicherungsprämien für ältere Menschen aufgrund von Risikozuschlägen (z. B. bei Auslandskrankenversicherungen) sind ein Beispiel für Altersdiskriminierung. D) Ein Beispiel für Altersdiskriminierung ist die Benachteiligung älterer Menschen im Vergleich zujüngeren Menschen. E) Ageism und Altersdiskriminierung sind zwei Begriffe für dasselbe Konzept. Lösung: b D Nicht jede Benachteiligung fällt unter Altersdiskriminierung, E das Gegenteil ist korrekt 22. Welche Aussagen zu Diversitätserfahrungen, Intergruppenkontakt und Diversity Trainings sind nach Aberson (2010) zutreffend? A) Ein Beispiel für eine Diversitätserfahrung nach Aberson (2010) ist das Studium von Modul 6: Prävention, Intervention und Evaluation im Kontext kulturell diversifizierter Communities. B) Ein Beispiel für Intergruppenkontakt nach Aberson (2010) ist die Teilnahme an einem Austauschprogramm für Schulkinder. C) Die Bereitschaft von Studierenden, an einem Kurs zum Thema Diversität teilzunehmen hing mit der Diversität ihrer Freundschaften vor Beginn des Studiums zusammen. Studierende mit diverseren Freundschaften waren weniger zur Teilnahme bereit als Studierende mit weniger diversen Freundschaften. D) Intergruppenkontakt ist eine Bedingung, damit eine Diversitätserfahrung zustande kommen kann. E) Programmdesigns von Diversity Trainings sind in der Regel theoriegeleitet und beinhalten für die Evaluation einen Prä- und Posttest. Lösung: ab 23. Welche der nachfolgenden Aspekte bzw. Fluchtgründe kennzeichnen nach Esses et al. (2017) sogenannte Konventionsflüchtlinge? A) Eine Person, die sich außerhalb des Landes, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, oder des „gewöhnlichen Aufenthaltsortes“ befindet; die eine begründete Furcht aufgrund des Krieges in diesem Land hat; und den Schutz dieses Landes oder die Rückkehr dorthin nicht in Anspruch nehmen kann oder will aufgrund des Krieges. B) Eine Person, die sich außerhalb des Landes, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, oder des „gewöhnlichen Aufenthaltsortes“ befindet; die eine begründete Furcht vor Verfolgung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe hat; und den Schutz dieses Landes oder die Rückkehr dorthin nicht in Anspruch nehmen kann oder will aufgrund der Befürchtung von Verfolgung. C) Eine Person, die innerhalb des Landes, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, oder des „gewöhnlichen Aufenthaltsortes“ auf der Flucht ist; die eine begründete Furcht vor Verfolgung hat. D) Eine Person, die sich außerhalb des Landes, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, oder des „gewöhnlichen Aufenthaltsortes“ befindet; die eine begründete Furcht vor Verfolgung aufgrund der eigenen politischen Meinung hat; und den Schutz dieses Landes oder die Rückkehr dorthin nicht in Anspruch nehmen kann oder will aufgrund der Befürchtung von Verfolgung E) Eine Person, die sich außerhalb des Landes, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, oder des „gewöhnlichen Aufenthaltsortes“ befindet; die eine begründete Furcht vor Verfolgung aufgrund der eigenen Religion, Nationalität oder ethnischen Herkunft hat; und den Schutz dieses Landes oder die Rückkehr dorthin nicht in Anspruch nehmen kann oder will aufgrund der Befürchtung von Verfolgung. Lösung: bde 24. Welche Unzulänglichkeiten von Diversity-Trainings nennt Aberson (2010)? SS 21 A) Einige Programme sind nicht theoretisch fundiert. B) Die Programme werden von den Teilnehmenden als unangenehm erlebt und schlecht akzeptiert. C) Oft werden Programme in der gesamten Organisation eingeführt, so dass es keine passende Kontrollgruppe bei der Evaluation gibt. D) Die statistische Auswertung der Evaluationen erfolgt in einigen Fällen zu ungenau. E) Theoriegeleitete Evaluationen mit Pre-Test, Post-Test und Kontrollgruppe sind selten. Lösung: ace d gutgeschrieben 25. In welchen Bereichen unterschieden sich in der von Luthar und Latendresse (2005) berichteten Studie Sechstklässler_innen aus den reicheren Familien der Vorstadt von ihren Altersgenoss_innen aus den ärmeren Familien der Innenstadt? A) Elterliche Werte, die Autonomie betonen B) Elterliche Kritik C) Beaufsichtigung nach der Schule D) Gemeinsames Abendessen mit mindestens einem Elternteil E) Elterliche Erwartungen Lösung: bce 26. Nach einer Studie zur "Sichtbarkeit und Vielfalt"-der MaLisa-Stiftung sind unteranderem People of Colour(POC) in der deutschen Film-und Fernsehwelt im Vergleich zu dem Anteil, den sie in der Bevölkerung ausmachen, unterrepräsentiert. Wie lässt sich dieser Aspekt aus einer community-psychologischen Perspektive einordnen? A) Filme und Serien können als eine Diversitätserfahrung im Sinne von Aberson (2010) verstanden werden. Daraus lässt sich ableiten, dass sich eine diverse Medienrepräsentation von Menschen positiv auf die Intergruppeneinstellungen auswirkt. B) Aus dem Artikel von Aberson (2010) lässt sich ableiten, dass vor allem Menschen mit positiven Einstellungen gegenüber POC Filme und Serien mitPOXCals Protagonist*innen anschalten werden. C) Weiße Menschen in Deutschland können sich im Sinne einer symbolischen Bedrohung (integrated Threat Theory nach Stephan & Stephan, 2000) von der vermehrte Darstellung von POC in Film und Fernsehen bedroht fühlen (vgl. Esses et al.. 2017), wenn die dargestellten Wertvorstellungen von denen der Eigengruppe abweichen. D) Ein steigender Anteil an POC im deutschen Fernsehen kann den Eindruck erwecken, dass die tatsächliche Größe der Gruppe der POX ebenso anwächst. Dies kann nach dem Unified Instrumental Model of Group Conflict zu vermehrten Konflikten führen, da diese Gruppe von der weißen Majorität als Konkurrenz wahrgenommen wird {vgl. Esses et al. 2017). E) Eine verstärkte Repräsentation von POXC im deutschen Fernsehen kann als mehr Kontakt zu POC und größere Zugänglichkeit von Informationen über POC aufgefasst werden. Nach dem Prejudice Reduction Model von Dixon et al. (2012) kann dies zu reduzierten Vorurteilen von weißen Personen gegenüber POC führen. Lösung: bcd ae gutgeschrieben 27. Welche der folgenden Aussagen sind präskriptive Stereotype? A) Frauen sind warmherzig, feinfühlig und emotional, Männer sind durchsetzungsfähig und kritikfähig. B) Ältere Arbeitnehmer*innen arbeiten langsamer als ihre jüngeren Kolleg*innen. C) Frauen sollten mehr Zeit in ihre Familie investieren als in die Planung ihres nächsten Karriereschritts. D) Frauen werden für gleiche Arbeit schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. E) Kinder können noch keine eigenen Entscheidungen treffen. Lösung: c 28. Welche Aussagen zum Thema Mikroaggressionen sind nach Sue et al. (2007) korrekt? A) Für Täter*innen sind Mikroaggressionen of unsichtbar, für die Betroffenen sind sie jedoch stets sichtbar. B) Mikroaggressionen umfassen sowohl beabsichtigte als auch unbeabsichtigte Beleidigungen. C) Mikroaggressionen können verbal und nonverbal auftreten D) Im Gesundheitswesen treten Mikroaggressionen weniger oft auf, insbesondere Therapeut*innen sind gut ausgebildet, auf unbewusste Mikroaggressionen zu achten. E) Color Blindness ist eine Microinvalidation. Lösung: bce 29. SB / Umgang mit sozialer Diversität - interkulturelle Trainings A) In Interkulturellen Trainings kommen am häufigsten didaktische Methoden zum Einsatz. B) Dass Trainings interkultureller Kompetenzen Stereotype abbauen ist in der Literatur gesichert C) es werden mehr Trainings durchgeführt, die auf spezifischen Zielkulturen fokussieren als auf kulturallgemeine Inhalte. D) die Frage, ob interkulturelle Trainings wirksam sind, hängt nicht von den Evaluationskriterien (Indikatoren) ab, die verwendet werden, um die Wirksamkeit zu messen E) Interkulturelle Trainings wirken sich stärker auf kognitive Evaluationskriterien (z. B. Wissen über eine Fremdgruppe) als auf verhaltensbezogene Kriterien aus (z. B. Problemlösekompetenz Lösung: ace (SB, S. 72 – 76) 30. Esses et al. (2017) erläutern in ihrem Artikel das „Unified Instrumental Model of Group Conflict“. Welche der folgenden Aussagen sind in Bezug auf das Modell korrekt? A) In dem Modell spielen vor allem Kontextfaktoren wie wirtschaftliche Probleme oder politische Instabilität eine wichtige Rolle. Diese allein führen dem Modell zufolge bereits zu einer subjektiv wahrgenommenen Wettbewerbssituation. B) Vor allem Fremdgruppen, die der Eigengruppe sehr ähnlich sind, werden als Konkurrenz wahrgenommen. C) Auslöser für die wahrgenommene Wettbewerbssituation können konkrete Ressourcen wie Chancen auf Ausbildungsplätze sein. D) Auslöser für die wahrgenommene Wettbewerbssituation können symbolische Ressourcen wie der kulturelle Einfluss sein. E) Es wird angenommen, dass die wahrgenommene Wettbewerbssituation einen negativen Einfluss auf die Einstellung und das Verhalten gegenüber der Fremdgruppe hat. Dies wird mit dem Wunsch danach begründet, die andere Gruppe als wahrgenommene Konkurrenz auszuschalten. Lösung: cde 31. Welche Zusammenhänge bestehen gemäß Patel et al. (2017) zw. Diskriminierungserfahrungen von benachteiligten Gruppen und ihrem Kontakt zur dominanten Gruppe? A) In der Regel gilt: Je mehr Kontakt benachteiligte Gruppen zur dominanten Gruppe haben, desto mehr Diskriminierungserfahrungen berichten sie. B) Je besser sich ethnische Minderheiten an die Mehrheit anpassen (z. B. indem sie die Sprache der Mehrheit erlernen), desto weniger Diskriminierungserfahrungen machen sie. C) Amerikaner mit chinesischen Wurzeln berichteten mehr Diskriminierung, wenn sie in Gemeinden lebten, in denen wenige andere Amerikaner mit chinesischen Wurzeln lebten als wenn in ihrer Gegend viele andere Personen mit chinesischen Wurzeln lebten. D) Jugendliche, die in den USA in einer größeren, aber nur wenig integrierten Gruppe von russischen Einwanderern lebten, berichten weniger Diskriminierung als russische Jugendliche, die in einer Gegend wohnten, in der sonst kaum russische Einwanderer lebten. E) Je gebildeter und wohlhabender ethnische Minderheiten, desto weniger Diskriminierungserfahrungen berichten sie. Lösung: ac 32. In ihrem Beitrag geben Esses et al. (2017) einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse bezüglich der Einstellungen gegenüber Geflüchteten, Akkulturationseinstellungen und konkreten Maßnahmen für Politik und Medien. Welche der folgenden Aussagen sind in diesem Zusammenhang zutreffend? A) In der Tagesschau wird ein Beitrag mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ausgestrahlt. In diesem wird deutlich gemacht, dass Geflüchtete in Deutschland willkommen sind und als Zugewinn für die Gesellschaft angesehen werden. Laut „System Justification Theory“ könnte dieser Beitrag dazu beitragen, dass die wahrgenommene Bedrohung durch die Geflüchteten in der Bevölkerung des Aufnahmelandes Deutschland gesenkt wird. B) Der Zusammenhang zwischen Bedrohung und Einstellungen gegenüber Geflüchteten wird durch die wahrgenommene Kontrolle moderiert. In Studien konnte gezeigt werden, dass der Einfluss von Bedrohung bei einer niedrigen wahrgenommenen Kontrolle zu negativeren Einstellungen gegenüber Geflüchteten führte. C) Personen, die höhere Werte in Patriotismus haben, betrachten Geflüchtete in der Regel als Konkurrenz. Sie haben gegenüber Geflüchteten negativere Einstellungen als Menschen mit niedrigeren Werten in Patriotismus. D) Berrys (1980, 1997) Modell der Akkulturation benennt vier Akkulturationsstrategien aus Sicht der Minorität. Diese sind: Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung. E) Beim Interactive Acculturation Model (IAM) liegen pluralistische Ideologien und ethnische Ideologien auf einem Spektrum an jeweils anderen Enden. Lösung: abde 33. Welche der folgenden Aussagen zum Zusammenhang von sozioökonomischem Status und Gesundheit sind laut Chen (2012)zutreffend? A) In einer Studie mit an Asthma erkrankten Kindern zeigte sich, dass nur die Strategie Verlagerns (shifting], nicht ‚aber die des Beharrens (persisting) bei Kindern mit einem geringen sozioökonomischen Status zu einer vergleichsweise besseren Gesundheit führte. B) Menschen mit einem geringen sozioökonomischen Status sind in ihrer Wohnumgebung vergleichsweise höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt als Menschen mit einem höheren sozioökonomischen Status. C) Eine Tendenz zum Pessimismus wirkt sich unabhängig vom sozioökonomischen Status auf die Gesundheit aus. D) Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz erschwerter Bedingungen in der Kindheit als erwachsene Person einen hohen sozioökonormischen Status zu erlangen. E) Die Kombination der Strategien des Verlagerns (shifting) und Beharrens (persisting) wirkt sich am stärksten positiv auf die Gesundheit im Zusammenhang mit einem geringen sozioökonomischen Status aus. Lösung: be 34. SB / Akkulturationsstress A) In zahlreichen Studien werden differenzielle Effekte von Akkulturationsstress und Effekt auf Wohlbefinden erfasst. B) Personen haben unterschiedliche Stressbewältigungsstrategien aber nicht unterschiedliche Bewertungen der Stressoren C) Soziale Unterstützung moderiert den Umgang mit dem Stressor während der Akkulturation. D) Kontakt zu Mitgliedern der Fremdgruppe vor der Migration und Wissen beeinflussen Erwartungen hinsichtlich der soziokulturellen Schwierigkeiten. E) Antizipative Erwartungen von Akkulturation hinsichtlich soziokultureller Schwierigkeiten wirken sich auf die psychische Anpassung aus. Lösung: de 35. Welche Faktoren tragen nach Luthar und Latendresse (2005) zu psychischen Problemen besonders von Jugendlichen aus reicheren Familien bei? A) Isolierung von Erwachsenen B) Außenseiterdasein C) Konformitätsdruck D) Leistungsdruck E) Peergruppen Einflüsse Lösung: ad 36. Welche nachfolgenden Aussagen zu psychosozialen Risikofaktoren von Jugendlichen aus Familien mit hohem Einkommen sind laut der Studie von Luther und Latendresse (2005)korrekt? A) Jugendliche aus Familien mit hohem Einkommen litten häufiger unter Ängstlichkeit und Depressionen als Jugendliche aus Familien mit niedrigem Einkommen. B) Obwohl Jugendliche aus Familien mit hohem Einkommen besonders guten Zugang zu schulpsychologischen Angeboten haben,werden diese von den Jugendlichen selbst häufig nicht in Anspruch genommen. C) Ein möglicher Risikofaktor für Jugendliche aus Familien mit hohem Einkommen ist die Isolierung von Erwachsenen. Dabei hat die tatsächliche Abwesenheit der Eltern im Gegensatz zur Abwesenheit von emotionaler Nähe in der Beziehung zwischen den Jugendlichen und den Eltern keinen negativen Einfluss auf das psychosoziale Wohlbefinden der Jugendlichen. D) Ein möglicher Risikofaktor für Jugendliche aus Familien mit hohem Einkommen ist Leistungsdruck, insbesondere wenn Eltern die Leistungen ihrer Kinder überbetonen oder die Jugendlichen ihre schulischen Misserfolge als persönliche Misserfolge einstufen. E) Jugendliche aus Familien mit hohem Einkommen rauchten mehr als Jugendliche aus Familien mit einem niedrigen Einkommen. Sie konsumierten andere Drogen jedoch deutlich weniger häufig. Lösung: ad 37. Welche Aussagen mit Bezug auf Eltern und Jugendliche und deren sozioökonomischen Status sind laut Luthar und Latendresse (2005) korrekt? A) Jugendliche unterschieden sich je nach ihrem sozioökonomischen Status stark in den meisten Aspekten, zu denen sie hinsichtlich ihrer Eltern befragt wurden. B) Jugendliche mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status fühlen sich ihren beiden Elternteilen im Schnitt emotional näher. C) Isolierung von Erwachsenen ist einer der Aspekte, der bei Jugendlichen mit einem höheren sozioökonomischen Status zu Problemen führen kann. D) Das gemeinsame Abendessen mit mindestens einem Elternteil ist für die Anpassung und Leistung aller Jugendlicher von großer Bedeutung. E) Konformitätsdruck ist einer der Aspekte, der bei Jugendlichen mit einem höheren sozioökonomischen Status zu Problemen führen kann. Lösung: cd E nur für Jungen 38. Schwartz et al. (2017). Welche Aussagen zum Thema Bikulturalität sind korrekt? SS 21 A) Junge Migranten ziehen es meist vor, sich nur mit der aufnehmenden Kultur zu identifizieren und die Kultur ihrer Eltern abzulehnen. B) Junge Migranten bevorzugen meist eine bikulturelle Form der Akkulturation. C) Je mehr sich Minderheiten in Gastkultur anpassen (z.B. Sprach lernen), desto mehr Diskriminierung berichten sie. D) Bikulturalität ist stets die adaptivste Akkulturationsstrategie. E) Weniger Gebildete berichten mehr Diskriminierung. F) Bikulturalismus hat positive Auswirkungen auf psychologische und soziokulturelle Anpassung. G) Bikulturalität hat im Vergleich zu anderen Akkulturationsstrategien tendenziell die besten soziokulturellen und psychologischen Outcomes. H) Diskriminierung führt dazu, dass sich die Bikulturalität von Migrant_innen tendenziell verstärkt. I) Sowohl für junge als auch für ältere Migranten kann es (aus unterschiedlichen Gründen) schwierig sein, bikulturell zu werden. J) Bikulturalität ist in manchen (z. B. multikulturellen) Kontexten möglicherweise adaptiver als in anderen (z. B. monokulturellen) Kontexten. K) In der Regel: je mehr Kontakt Menschen aus benachteiligten Gruppen zur dominanten Gruppe haben, desto mehr Diskriminierung berichten sie. L) Bikulturalität in einem bestimmten Bereich, z. B. Sprache, führt meist automatisch zu Bikulturalität in weiteren Bereichen wie etwa Identität und Wertevorstellungen. Lösung: befgijk 39. Was bezeichnet in Anlehnung an Chen (2012) gesundheitserhaltende Faktoren oder Strategien im Umgang mit einem geringen sozioökonomischen Status? A) Kinder leiden später stärker unter gesundheitlichen Folgen eines geringen sozioökonomischen Status, wenn ihnen schon von klein auf ein hohes Maß an Selbstdisziplin vermittelt wurde. B) Einer alleinstehenden Rentnerin steht monatlich nur sehr wenig Geld zur Verfügung und sie kann sich am Monatsende häufig nur noch Butterbrot leisten. Bereits aus ihrer Kindheit und Jugend sind ihr durch die Kriegszeiten Armut und Knappheit bekannt. Sie betrachtet solche schwierigen Zeiten als eine Prüfung Gottes und vertraut auf ein besseres Leben im Jenseits. C) Eine effektive Strategie gegen die gesundheitsschädliche Wirkung der vielen Stressoren, die mit einem geringen soziökonomischen Status einhergehen ist das aktive, lösungsorientierte Handeln mit dem Ziel, mehr Kontrolle über die Situation zu gewinnen. D) Einem Langzeitarbeitslosen werden ohne eigenes Verschulden für einen Monat die Leistungen gekürzt. Auf telefonische Rückfrage wird ihm mitgeteilt, dass die Kürzung bereits rechtswirksam und die Widerspruchsfrist verstrichen ist. Die Situation will der Langzeitarbeitslose jedoch nicht akzeptieren und schreibt wiederholt wütende Briefe an das Jobcenter. E) Kinder, die in einem Elternhaus aufwachsen, das von einem hohen Ausmaß an mütterlicher Wärme geprägt ist, leiden weniger unter gesundheitlichen Folgen eines geringen sozioökonomischen Status. Lösung: be 40. Stephan (2012) nennt drei Typen von Programmen, die adaptiert werden können, um zur Verbesserung der Intergruppenbeziehungen auf der individuellen Ebene beizutragen. Welche der folgenden Aussagen hinsichtlich dieser Programme sind zutreffend? A) Kontaktprogramme (contact programs) versuchen die Bedingungen zu optimieren, unter denen Intergruppenkontakt stattfindet. Sie werden vorrangig in Schulen eingesetzt, aber auch in anderen Bereichen. B) Ein Beispiel für ein bekanntes Kontaktprogramm (contact program) ist multicultural education. Das Programm fokussiert die Geschichte ethnischer und religiöser Gruppen innerhalb einer bestimmten Gesellschaft. C) Ein Beispiel für ein fähigkeitenbasiertes Programm (skill-based program), um Konflikte innerhalb des Schulkontexts zu reduzieren, ist peer mediation. D) Aufklärungsprogramme (enlightenment programs) basieren auf der Annahme, dass Ignoranz einer der Hauptgründe für negative Intergruppenbeziehungen ist. E) Als Aufklärungsprogramme können auch Programme dienen, die ursprünglich entworfen wurden, um interkulturelles Verständnis zu fördern. Diese könnten entsprechend modifiziert werden, um Beziehungen zwischen Minoritäten und Majoritäten zu stärken. Lösung: acde 41. Auf welche Art und Weise wirkt der Linguistic Expectancy Bias (LEB; Wigboldus et al., 2000)? A) Laut LEB wird stereotyp-kongruentes Verhalten abstrakter beschrieben als stereotyp- inkongruentes Verhalten. B) Stereotypisch verfügen Männer über bessere Führungseigenschaften als Frauen. Ein Beispiel für die Beschreibung einer negativen Verhaltensweise einer Frau laut LEB wäre: „In der letzten Teambesprechung gingen ihre Vorschläge unter.“ C) Mit Bezug auf den Stereotyp, dass Männer über bessere Führungseigenschaften verfügen als Frauen, wäre die Aussage: „In Besprechungen tritt er stets selbstsicher und überzeugend auf.“, laut LEB ein Beispiel für die Beschreibung von positivem Verhalten bei einem Mann. D) Eine Studie von Wigboldus et al. (2000) zeigte, dass die Teilnehmenden geschlechtskongruentes Verhalten abstrakter beschrieben. Teilnehmende, die wiederum diese Beschreibungen lasen, führten abstraktere Inhalte eher auf situative Faktoren zurück. E) Geht man vom Stereotyp aus, dass Frauen im Gegensatz zu Männern warmherzig sind, wäre ein Beispiel dafür, wie positives Verhalten einer Frau laut LEB beschrieben werden könnte, die Aussage: „Sie kümmert sich fürsorglich um andere“. Lösung: ace 42. In der IT-Abteilung Eines größeren Unternehmens soll die Stelle der Führungskraft intern nachbesetzt werden, da die vorherige männliche inRentegeht.Diesewird von der Geschäftsführung um eine Empfehlung Gebeten und äußert sich folgendermaßen über Frau K.: Frau. ist seit 5 Jahren im Team und die einzige Frau.Sie ist eine sehr freundliche Mitarbeiterin, die mit allen anderen Teammitgliedern gut zusammenarbeitet. Dabei übernimmt sie selten die Federführung in einem Projekt. Im letzten Teamprojekt Hat Sie Hervorragende Arbeit bei der Fehlersuche Im Quellcode geleistet."(Ausschnitt Aus der Bewertung der aktuellen Führungskraft) Welches Phänomen der Geschlechterdiskriminierung sind in diesem kurzen Abschnitt zu erkennen(vgl. Stahlberg et al. 2009)? A) Linguistic Expectancy Bias B) Stereotype Beschreibung C) Sex-Rode-Spillower D) Glass Escalator Effekt E) Queen-Bee-Effekt Lösung: ab 43. Maria Straubinger ist die einzige Top-Managerin bei einer angesehenen Firma. Ihre Mitarbeiter*innen mögen sie nicht und beschreiben sie als dominant, erfolgreich, unweiblich, herrschsüchtig, unsympathisch. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? A) Maria Straubinger könnte es durch den Glass Escalator Effekt geschafft haben, in eine Führungsposition zu kommen. B) Maria Straubinger ist ein Token. C) Falls der Queen Bee Effekt (Bienenköniginneneffekt) wirksam wird, fördert Maria Straubinger Frauen in ihrer Abteilung besonders und ermuntert sie zum Aufstieg. D) Dass Maria Straubinger so negativ bewertet wird, könnte nach dem Lack-of-Fit-Modell und seinem Spezialfall Think-Manager-Think-Male Phänomen (Schein, 1973) daran liegen, dass die mit dem Stereotyp Frau assoziierten Eigenschaften nicht zu den mit dem Beruf Manager assoziierten Eigenschaften passen. E) Maria Straubinger ist vom Backlash Effekt betroffen. Lösung: bde 44. Welche der folgenden Aussagen zum Zusammenhang von sozioökonomischem Status und Gesundheit sind laut Chen (2012) korrekt? A) Menschen mit einem geringen sozioökonomischen Status sind in ihrer Wohnumgebung vergleichsweise höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt als Menschen mit einem höheren sozioökonomischen Status. B) Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz erschwerter Bedingungen in der Kindheit als Erwachsener einen hohen sozioökonomischen Status zu erlangen. C) „Shifting“ und „persisting“ ist für Personen mit einem hohen sozioökonomischen Status weniger geeignet als andere Stressbewältigungsstrategien. D) Der größte positive Effekt auf die Gesundheit im Zusammenhang mit einem geringen sozioökonomischen Status ergibt sich aus der Kombination der Strategien des Verlagerns und Beharrens. E) In einer Studie mit an Asthma erkrankten Kindern zeigte sich, dass nur die Strategie des Verlagerns, nicht aber die des Beharrens bei Kindern mit einem geringen sozioökonomischen Status zu einer vergleichsweise besseren Gesundheit führte. F) Tendenz zum Pessimismus wirkt sich unabhängig vom SES auf die Gesundheit aus Lösung: acd 45. Wie kann psychische Belastung (psychological stress) erklärt werden? Chen, 2012, Text 5 A) Menschen mit wenig SES arbeiten körperlich, Menschen mit hohem SES eher geistig - deshalb sind Menschen mit hohem SES gesünder als Menschen mit niedrigem SES B) Ein geringer SES führt zu negativen Gefühlen was wiederum zu weniger physischer Gesundheit führt C) Menschen mit hohem SES können besser mit Belastungen umgehen; Menschen mit niedrigem SES leiden häufiger an körperlicher Erkrankung D) Menschen mit niedrigem SES haben eher das Risiko, depressiv und ängstlich zu sein, was wiederum die Gefahr erhöht, an kardiologischen Erkrankungen zu leiden. E) Es gibt keine Evidenz dafür, dass psychische Belastungen zu körperlicher Erkrankung führen; eher umgekehrt - Menschen mit niedrigem SES leiden häufiger an körperlicher Erkrankungen und haben dadurch höhere psychische Belastung Lösung: bd (LF 1, 3) 46. Sue, (2007). Racial microaggressions in everyday life: Implications for clinical practice. WS 20/21, SS 21, SS 20 A) Microassaults passieren unbewusst. B) Microaggressionen beziehen sich stets auf konkrete verbale Äußerungen. C) Die Äußerung “Du bist zu sensibel” kommt häufig im Zusammenhang mit Mikroinvalidation vor. D) Im Kontext von Mikroaggressionen können Alternativerklärungen meist eindeutig ausgeschlossen werden. E) Im Gesundheitswesen stellt die Unsichtbarkeit von Mikroaggressionen eine große Herausforderung dar. F) Mikroaggressionen umfassen kurze Demütigungen, Herabsetzungen oder Beleidigungen Lösung: cef 47. Sue, (2007). Racial microaggressions in everyday life: Implications for clinical practice. A) Sie sind alltäglich und den Tätern oft nicht bewusst. B) Angehörige einer Mehrheit stufen Mikroaggressionen oft als harmlos ein (zumindest werden Auswirkungen als Überreaktion gesehen). C) Minderheit: Ambiguität D) Im Gesundheitswesen stellen Mikroaggressionen heutzutage kaum noch ein Problem dar. E) Microassaults sind in den meisten Fällen unbewusste Äußerungen. F) Äußerungen wie „Sei doch nicht so kleinlich“ kommen häufig im Zusammenhang mit Microinvalidations vor. Lösung: abcf 48. Welche Aussagen zum Thema Mikroaggressionen sind nach Sue et al. (2007) korrekt? WS 20/21, SS 21, SS 20 A) Mikroaggressionen können verbal und nonverbal auftreten. B) Mikroaggressionen umfassen sowohl beabsichtigte als auch unbeabsichtigte Beleidigungen. C) Für Täter sind Mikroaggressionen oft unsichtbar, für die Betroffenen sind sie jedoch stets sichtbar. D) Color Blindness ist eine Microinvalidation. E) Im Gesundheitswesen Mikroaggressionen weniger oft, insbesondere Therapeuten gut ausgebildet, auf unbewusste Mikroaggressionen zu achten. F) Mikroaggressionen treten nur im direkten zwischenmenschlichen Kontakt auf. G) Mutmaßungen (presumed) darüber, dass Person of color aufgrund ihrer ethnischen Herkunft gefährlich oder gar kriminell sei, ist Microassault. H) Mikroaggressionen geschehen stets unabsichtlich und sind in den meisten Fällen unbewusst I) Weiße sagen, Diskriminierungen spielen bei Minderheiten eine große Rolle. Lösung: abd (G → a: Mircoinsult) 49. Aberson (2010), auf die Intergroup Dialogue Methode treffen zu: A) Mitglieder unterschiedlicher Gruppen treffen zusammen und es werden gemeinsam Themen diskutiert B) Mitglieder einer Gruppe bekommen schriftliches Material, genauso wie eine andere Gruppe. Die Gruppen tauschen sich schriftlich miteinander aus. C) Diskutierte Themen sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppen. D) Diskutierte Themen sind Umweltschutz, Gesundheit keine Unterschiede E) Es gibt keine Studien, mit der sich eine positive Wirkung der Methode zeigt. Lösung: ac 50. Mediatoren zwischen Diversitätserfahrungen und Einstellungen? A) Motivation, etwas über die andere Gruppe zu lernen B) Offenheit gegenüber Diversität C) Bereitschaft, Perspektiven anderer Gruppen einzunehmen D) negative Stereotype E) Konfliktfähigkeit F) symbolische Bedrohung Lösung: abc 51. Steffens et al. (2016) gehen in ihrem Artikel auf Diskriminierungserfahrungen im Arbeitskontext ein und zeigen mögliche Interventionen auf. Welche der folgenden Aussagen sind in diesem Zusammenhang zutreffend? A) Nach dem Minority Stress Model (Meyer, 2003) ist ein Beispiel für einen distalen Stressor, wenn eine lesbische Frau aufgrund ihrer sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz diskriminiert wird. B) Nach dem Minority Stress Model (Meyer, 2003) ist ein Beispiel für einen proximalen Stressor, wenn ein schwuler Mann Angst hat aufgrund seiner sexuellen Orientierung von seinen Arbeitskolleg*innen zurückgewiesen zu werden. C) Die Teilnahme an Kursen zum Thema Diversität kann zu weniger Vorurteilen aufgrund der sexuellen Orientierung führen. Dies zeigten Israel et al. (2014) zum Beispiel in ihrer Evaluation eines LGBTQ- Diversity Trainings mit Polizeiangestellten. D) Studien konnten zeigen, dass bereits die Vorstellung von positiven Kontaktsituationen zu weniger Vorurteilen aufgrund der sexuellen Orientierung führt. Wenn sich die Studienteilnehmenden zusätzlich zu den positiven auch negative Kontaktsituationen vorstellten, konnten hingegen keine Effekte gefunden werden. E) Gemäß dem Minority Stress Model (Meyer, 2003) empfinden Personen, die einer Minorität angehören, zusätzlichen Stress – zum Beispiel in ihrem Arbeitsleben. Dieser zusätzliche Stress kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Lösung: abce 52. Was gehört zu persisting, was zu shifting? A) Persisting: Widrigkeiten aushalten B) Shifting: Sinn in schwierigen Situationen suchen C) Persisting: trotzdem optimistisch bleiben D) Shifting: Stressoren akzeptieren (kognitiv umdeuten) an Umgebung anpassen E) Persisting: Stressoren anders interpretieren, so dass sie weniger bedrohlich sind F) Shifting: Emotionsregulation in stressigen Situationen Lösung: acdf 53. Welche Möglichkeiten und Aspekte, die zur Verbesserung der Intergruppenbeziehungen auf der Ebene der Gesellschaft beitragen können, werden von Stephan (2012) dargelegt? A) Potenziell in diese Prozesse involvierte Institutionen können die Regierung, das Justizsystem, die Medien oder religiöse Einrichtungen sein. B) Um Intergruppenbeziehungen auf der Ebene der Gesellschaft zu verbessern, sollten die Veränderungen nicht oben bei den Gemeindevorstehern, sondern direkt bei den einzelnen Mitgliedern der Community beginnen. C) Es sollte dafür gesorgt werden, dass soziale Gruppen und Organisationen, die Konflikte zwischen Mitgliedern der Majorität und Minorität fördern, deutlich weniger oder keinen Einfluss mehr haben. D) Die öffentliche Darstellung von feindseligen Gruppensymbolen sollte möglichst ignoriert werden, da dies sonst das Auftreten von Konflikten zwischen Mitgliedern der Majorität und Minorität fördern würde. E) Die Sicherheit beider Gruppen sollte geschützt werden und Hassverbrechen sollten unverzüglich geahndet werden. Dies kann auch mit Änderungen in der Strafverfolgung einhergehen. Lösung: ace 54. SES & physical health in childhood, welche Kategorien gibt es? Chen, 2012, Text 6 A) Psychische Belastung B) Sozialverhalten C) Persönlichkeitsfaktoren D) Stress E) Gesundheitsverhalten Lösung: acde (LF 3) 55. Welche der folgenden Aussagen zum Zusammenhang von sozioökonomischem Status und Gesundheit sind laut Chen (2012) korrekt? A) Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, trotz erschwerter Bedingungen in der Kindheit als Erwachsener einen hohen sozioökonomischen Status zu erlangen. B) Menschen mit einem hohen sozioökonomischen Status sind in ihrer Wohnumgebung vergleichsweise niedrigeren Gesundheitsrisiken ausgesetzt als Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status. C) In einer Studie mit an Asthma erkrankten Kindern zeigte sich, dass nur die Strategie des Verlagerns, nicht aber die des Beharrens bei Kindern mit einem geringen sozioökonomischen Status zu einer vergleichsweise besseren Gesundheit führte. D) Der größte positive Effekt auf die Gesundheit im Zusammenhang mit einem geringen sozioökonomischen Status ergibt sich aus der Kombination der Strategien des Verlagerns und Beharrens. E) „Shifting“ und „persisting“ ist für Personen mit einem hohen sozioökonomischen Status weniger geeignet als andere Stressbewältigungsstrategien. Lösung: bde 56. Strategien im Kontext von Interventionen (LGB Diversity-Trainings). Welche der Aussagen treffen zu? A) Rollenspiele in Trainings werden von den Teilnehmenden nicht gern durchgeführt, weil keine hilfreiche Strategie zum Abbau von Vorurteilen B) Imaginierter Kontakt zu Menschen, die nicht heterosexuell leben, kann vorurteilsbehaftete Einstellungen reduzieren. Insbesondere, wenn es sich bei der imaginierten Situation um eine positive Kontaktsituation handelt. C) Techniken zur Perspektivübernahme anderer sind eine hilfreiche Strategie in den Trainings. D) Für Vorhandensein von Vorurteilen und Diskriminierung zu sensibilisieren, scheint bei Reduktion dieser zu helfen E) Es hat sich gezeigt, dass die Kombination verschiedener hilfreicher Strategien zum Abbau von Vorurteilen am effektivsten ist. F) Zu wissen, dass nach der Entscheidung zur Auswahl von Bewerbern diese erklärt werden soll, scheint eine hilfreiche Strategie zu sein, Vorurteilen bei Einstellungsverfahren entgegenzuwirken. G) Kontakt zu Menschen, die nicht heterosexuell leben, kann vorurteilsbehaftete Einstellungen reduzieren. Wichtig ist dabei, dass der Kontakt persönlich stattfindet. Lösung: cdf (B → a: negative Vorstellung + positive Kontaktsituation) 57. Umgang von Therapeuten mit Homosexuellen (Steffens, 2009) A) Sexuelle Neigung nicht zur Sprache bringen B) Signalisieren, dass Homosexuelle wilkommen sind mit z.B. Aufklebern C) Konventionstherapie anbieten D) sich informieren E) behiflich sein, eigene sexuelle Identität zu finden F) Sexuelle Neigung soll nicht als Ursache des Problemverhaltens angesehen werden keine Behandlung ohne Therapieauftrag Lösung: bdef 58. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten als Community-Psycholog*in und sollten eine Konzept für ein Viertel erstellen, in dem es häufig zu Konflikten innerhalb der Nachbarschaft kommt. Das Viertel ist durch eine hohe ethnische Diversität gekennzeichnet. Welche Aussagen können Sie aufgrund Ihrer Kenntnisse der Forschungsbefunde treffen? A) Studien haben gezeigt, dass geringe Diversität in Nachbarschaften häufig mit einem geringen Vertrauen einhergehen. Bei Bedarfsanalysen sowie der weiteren Maßnahmenplanung sollte dieser Aspekt Berücksichtigung finden. B) Nacharschaftliche Interaktionen zeigten sich als Moderator für den Zusammenhang zwischen Diversität und Vertrauen. Besonder bei häufigen Kontakten sank das Vertrauen, da dann viele negative Informationen über Personen aus der Nachbarschaft bekannt wurden. C) Ein Ansatzpunkt für eien Maßnahme besteht in der Stärkung des Sense of Community in einem Stadtteil. Wichtig ist hierbei auch zu prüfen, ob Strukturen bestehen, die Interaktionen innerhalb der Nachbarschaft ermöglichen und wenn dies nicht der Fall sein sollte, solche Strukturen zu schaffen. D) Bei der planung einer Intervention sollten auch die Mitglieder einer Community partizipieren können. Hierbei sollten möglichst die Bedürfnisse der unterschiedlichen Gruppen erücksichtigung finden. E) Auf Basis der Kontaktforschung sollte in der Maßnahme berücksichtigt werden, dass möglichst häufige Kontakte der Angehörigen verschiedener Gruppen stattfinden. Wenn Gruppen mit unterschiedlichem Status an der Maßnahme teilnehmen, ist es wichtig, dass dieser Status erhalten bleibt, da sich sonst die Gruppen in ihrer Identität bedroht fühlen. Lösung: cd 59. Welches sind die vier am häufigsten vorkommenden Formen von Diskriminierung von LGB-Personen am Arbeitsplatz, die als distale Stressoren nach dem „minority stress model“ von Meyer (2003) aufgefasst werden können? A) Unangenehme Witze B) keine Beförderung C) Offene Agression D) Hinter dem Rücken sprechen E) ausgelacht werden F) Unangenehmes Interesse am Privatleben G) Sexuelle Anspielungen Lösung: adfg 60. Sue et al. (2007) - Welche Dilemmata bestehen laut Sue et al. (2007) in Bezug auf Mikroaggressionen? A) Unbewusste Vorurteile führen dazu, dass Mikroaggressionen „unsichtbar“ für die Täter sind. B) Die Wahrnehmungen bezüglich des Ausmaßes an Diskriminierungen und Rassismus unterscheiden sich deutlich zwischen People of Color und Weißen. C) Der Schaden, den Mikroaggressionen anrichten, wird unterschätzt. D) Für die Opfer ist es schwierig auf Mikroaggressionen zu reagieren. E) Weiße können aufgrund fehlender eigener Diskriminierungserfahrungen nicht verstehen, was das Problem mit Mikroaggressionen ist. Lösung: abcd 61. Children of the affluent Luthar & Latendresse, 2005, Text 7 Faktoren die zu psychischen Problemen bei Kindern reicher Eltern führen A) Unzufriedenheit B) Peergruppen Einflüsse C) Isolierung D) Leistungsdruck E) Konformitätsdruck Lösung: cd (LF 2) 62. Welches sind nach dem Modell von Steffens et al. (2016) zentrale Komponenten für die Erklärungvon Diskriminierung auf der Basis sexueller Orientierung im Arbeitskontext? A) Wahrgenommener Fit: Inwiefern stimmen Merkmale der sich bewerbenden Person und ihrem Verhalten mit den Erwartungen und Charakteristika der Tätigkeit überein? B) Community und Gesellschaft: Spiegeln die gesellschaftlichen Lebensbedingungen Ungleichheiten auf Basis der sexuellen Orientierung wider? C) Personen-Charakteristika des Arbeitgebers: Sind Vorurteile gegenüber LGB-Personen sowie LGB-Stereotype stark ausgeprägt? D) Job-Charakteristika: Wie sehr ist eine Tätigkeit beispielsweise feminin? E) Informationen über die Person, die sich bewirbt, welchen Eindruck hinterlässt die sich bewerbende Person (z. B. Foto oder Angabe zum Familienstand? Lösung: acde 63. Welche der folgenden Aussagen zum Thema Geschlecht sind laut Stahlberg et al. (2009) korrekt? A) Weibliche Führungspersonen am Arbeitsplatz sind stärker aufgabenorientiert als männliche Führungspersonen, was dazu führt, dass ihr Führungsverhalten effektiver ist. B) Männer und Frauen unterscheiden sich kaum hinsichtlich ihrer Problemlösefähigkeit und ihrer Kreativität. C) Die größten Unterschiede zwischen Männern und Frauen bezüglich ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten liegen im Bereich räumlich-visueller Aufgaben. D) Bezüglich der Fächerwahl im Studium gibt es kaum Unterschiede zwischen Frauen und Männern, jedoch hinsichtlich ihrer Motivation. Frauen sind stärker dadurch motiviert, anderen zu helfen, Männer stärker durch Verdienstmöglichkeiten. E) Der Frauenanteil innerhalb der akademischen Laufbahn reduziert sich mit jeder weiteren Qualifikationsstufe. Lösung: be c gutgeschrieben 64. Welche Aussagen treffen hinsichtlich der Funktionen und Bedeutungen von Kultur zu? A) Wenn ein Mitglied einer Majorität im eigenen Land eine Interaktion mit einer Person hat, die einer anderen Kultur angehört, wird dies als intrakulturelle Begegnung bezeichnet. B) Die Tatsache, dass jeder Mensch gleichzeitig verschiedenen Gruppen angehört, wird von Lott (2010) als multikulturelles Selbst bezeichnet. C) Studien von Phinney (1996) haben gezeigt, dass die Bedeutung der ethnischen Identität für Angehörige derselben Gruppe ähnlich ist und zeitlich stabil bleibt. D) Kultur kann die Funktion einer Orientierungshilfe haben, die Umwelt zu verstehen und angemessen zu handeln. E) Die Selbstdefinition einer ethnischen Gruppe entwickelt sich innerhalb einer Gruppe, unabhängig von dem Verhalten der Mitglieder anderer Gruppen. Lösung: bd 65. Welche Aussagen sind nach Stahlberg et al. (2009) richtig? „Frauen sollten von Männern verehrt und beschützt werden“ ist... A) ein Beispiel für die gläserne Decke. B) ein präskriptives Stereotyp. C) ein deskriptives Vorurteil. D) ein Beispiel für subtilen Sexismus. E) ein Beispiel für moderne Degradierung. Lösung: bd