1. Dixon et al. (2012) beschreiben unterschiedliche Gesichtspunkte zum Thema Soziale Veränderung. Welche Aussagen sind zutreffend? A) #MeTwo ist ein Hashtag gegen die Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund. #MeTwo ist ein Beispiel für das Collective Action Model. Betroffene Personen schließen sich zusammen, um auf ein massives Problem aufmerksam zu machen. Die soziale Veränderung geschieht hier durch gemeinsame Aktionen, die zum Beispiel aus einem Gefühl von Ungerechtigkeit entstehen. B) Das Prejudice Reduction Model könnte eine theoretische Basis bilden, um die Diskriminierung von Geflüchteten durch die aufnehmende Mehrheitsgesellschaft zu reduzieren. Durch Intergruppenkontakt können Stereotype reduziert werden, was diskriminierendes Verhalten verringern und somit Veränderungen in der Gesellschaft bewirken kann. C) Eine Schwierigkeit bei Prozessen der sozialen Veränderung ist, dass prosoziales Verhalten gegenüber einer benachteiligten Gruppe Statusunterschiede immer wieder reproduzieren könnte. D) Peter Person pflegt diverse Freundschaften und Bekanntschaften. Er hat Kontakt mit vielfältigen Kulturen. Er liebt es neues Essen zu entdecken und unterschiedliche Musikstile kennenzulernen. In Diskussionen unterstützt er die aktuellen politischen Integrationsmaßnahmen und findet sie ausreichend. Nach Jackman (1994) kann er als Revisionist klassifiziert werden. E) In einem Stadtteiltreff gibt es Spielenachmittage für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund, bei denen der Reihe nach, alle ihr Lieblingsspiel vorstellen können. Dies ist ein Beispiel für eine Maßnahme, die dem „Collective Action Model“ zugeordnet werden kann. Lösung: abcd AD gutgeschrieben 2. Was trifft auf CTC zu? A) Das Programm unterstützt Praktiker dabei, präventive Arbeit evidenzbasiert anzulegen, anstatt auf politischen und persönlichen Ansichten zu beruhen B) Das Programm dient der Prävention delinquenten Verhaltens und des Drogenmissbrauchs Jugendlicher C) Elterntrainings fanden in der Implementierungsphase bei Programmarbeitern kaum Berücksichtigung D) Innerhalb von Elterntrainings wurden Beschwerden berichtet E) durch das Programm werden Wissenschaft und Praxis zum Thema Präventionsarbeit koordiniert und zusammengefasst Lösung: abe 3. Psychologische Theorien sozialer Veränderung Beschreiben Sie das Collective action modell  wie es bei Dixon et al. (2012) beschrieben wird! A) Agierende: Angehörige der benachteiligten Gruppen B) Interventionen: Empowerment, kollektive Aktion, Massenmobilisierung, Bewusstsein herstellen, Koalitionen bilden C) psychologische Prozesse: Sinn für Ungerechtigkeit, kollektiver Ärger, kollektive Effektivität, Gruppengrenzen sind sehr präsent („us“ vs. „them“) D) Verhaltensebene: kollektive Aktion, um Status Quo zu ändern Lösung: abcd 4. Was ist laut Spiel et al. (2016) zu beachten, damit die Implementierung von Interventions- Programmen gelingt? A) Alle Stakeholder (z. B. Praktiker_innen) sollten von Beginn an aktiv in den Prozess einbezogen werden. B) Wenngleich ein interdisziplinäres Forscherteam sehr nützlich ist, sollte dieses am besten von Psycholog_innen geleitet werden. C) Schon bei der Konstruktion und Evaluation des Programms sollten die Bedingungen für eine erfolgreiche Implementierung analysiert und systematisch berücksichtigt werden. D) Zu Beginn sollte die Wirkung der Programme mit experimentellen Designs überprüft werden und erst im Anschluss Feldforschung initiiert werden. E) Wenn ein Programm gut konzipiert und seine Wirksamkeit belegt ist, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die politischen Entscheidungsträger_innen von der Nützlichkeit evidenzbasierter Interventionen zu überzeugen. Lösung: ace E gutgeschrieben, nur wenn Wirksamkeit belegt ist, sollte Implementation erfolgen 5. Welche Aussagen sind korrekt? A) Als Dank für ihre Teilnahme bekommen die Teilnehmenden am Ende eines Photovoice-Projekts üblicherweise die Kameras geschenkt. B) Eines der drei Ziele von Photovoice ist es, politische Entscheidungsträgern zu erreichen. C) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, muss man lediglich lesen und schreiben können. Höhere Schulbildung nicht vonnöten. D) Photovoice hat keine politischen Züge und kann daher gut in nicht-demokratischen Ländern eingesetzt werden. E) Mit Photovoice sollen Personengruppen, die häufig benachteiligt und ungehört sind, ihre Anliegen, Bedarfe und Bedürfnisse, und möglichst ihre Schwächen, zum Ausdruck bringen. Lösung: b 6. Welche Begriffe bezeichnen Cluster interethnischer Einstellungen und Gefühle nach Jackman (1994), wie in Dixon et al. (2012) beschrieben? A) Aversiv B) Patriarchalisch C) Hostil D) Konservativ E) Tolerant Lösung: e 7. In einer Besprechung in Ihrer Organisation geht es um Empowerment. Ziel ist es Möglichkeiten zu finden, verschiedene Mitglieder der Organisation zu empowern. In der Diskussion werden verschiedene Aussagen getätigt. Welche Aussagen zu Empowerment sind auf Grundlage Ihres Wissens aus dem Modul insbesondere des Textes von Keys et al. (2017) richtig? A) Bei einem Fokus auf die individuelle Ebene (Level of Analysis) sollten wir bei den Mitgliedern vor allem die Selbstwirksamkeit stärken. B) Eine Verbesserung der Selbstwirksamkeit hat bereits Auswirkungen auf andere Einstellungen und Verhaltensweisen. Darüber hinaus wirkt sich die Verbesserung der Selbstwirksamkeit auf alle anderen Ebenen aus und ist als Ansatzpunkt ausreichend. C) Auf der organisationalen Ebene können auch Ansätze und Methoden eingeordnet werden, die die Mitglieder der Organisation unterstützen. D) Maßnahmen, die in der Organisation zu mehr Empowerment führen, haben keine Auswirkungen auf die Community-Ebene von Empowerment. E) Typischerweise berücksichtigen Empowerment Interventionen auf der organisationalen Ebene gesellschaftliche Kräfte. Lösung: c 8. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Text von Fowler und Todd (2017) sind korrekt? A) Bei einem ökologischen Fehlschluss werden Ergebnisse auf einer Analyseebene unzulässig auf eine andere Analyseebene übertragen. B) Beim great-mean centering wird der über alle Gruppen hinweg gebildete Gesamtmittelwert von den individuellen Werten abgezogen (d. h. es werden Vergleiche mit der Gesamtstichprobe vorgenommen). C) Verschiedene Klassen innerhalb eines Jahrganges werden untersucht: Daten, welche die individuelle Abweichung der Leistung von Schüler_innen von der durchschnittlichen Leistung aller Schüler_innen ihres Jahrgangs ausdrücken, sind ein Beispiel für Daten mit grand-mean centering. D) Kreuzklassifizierte (cross-classified) Daten können nicht durch Mehrebenenanalysen ausgewertet werden. E) Wenn in einem Datensatz firmenübergreifend die Einstellungen von Arbeitnehmenden gegenüber ihrer Arbeit, das Klima in ihrem jeweiligen Arbeitsteam und die Größe ihrer Firma erfasst werden, so handelt es sich dabei um sog. crossclassified-Daten. F) Beim grand-mean-centering werden die individuellen Werte auf einer Variablen vom Gesamtmittelwert (über die ganze Stichprobe) dieser Variablen subtrahiert. G) Daten, die die individuelle Abweichung der Leistung von Schüler_innen von der durchschnittlichen Leistung der Schüler_innen in ihrer jeweiligen Schulklasse ausdrücken, sind ein Beispiel für Daten mit group-mean-centering. Lösung: acfg 9. Campbell et al. (2017) nennen in ihrem Text 5 Ziele von Mixed-Methods-Designs aus einem Überblicksartikel von Greene et al. (1989). Welche der nachfolgenden Aussagen zu diesen Zielen sind korrekt? A) Das Vergleichen und Kontrastieren unterschiedlicher Forschungsmethoden wird als Triangulation bezeichnet. B) Wenn die Ergebnisse einer Forschungsmethode durch die Ergebnisse einer weiteren Studie illustriert oder elaboriert werden, so wird dies als elaboration bezeichnet. C) Complementarity ist eines der von Greene et al. genannten Ziele. D) Fidelity ist eines der von Green et al. genannten Ziele. E) Initiation ist das Suchen nach Widersprüchen...oder Lösung: ace 10. Campell et al. (2017) zitieren in ihrem Text einen Überblicksartikel von Greene et al. (1989), in dem fünf Ziele von Mixed-Methods-Designs aufgeführt werden. Welche der nachfolgenden Aussagen zu diesen Zielen sind korrekt? A) Das Vergleichen und Kontrastieren unterschiedlicher Forschungsmethoden wird als triangulation bezeichnet. B) Development bezeichnet das Ziel, Widersprüche und Paradoxe zu finden sowie neue Perspektiven zu entwickeln. C) Complementarity ist eines der von Greene et al. (1989) genannten Ziele. D) Die Suche nach Widersprüchen zwischen den Ergebnissen unterschiedlicher Forschungsmethoden wird als initiation bezeichnet. E) Fidelity ist eines der von Greene et al. (1989) genannten Ziele. Lösung: acd 11. Welche der folgenden Aussagen hinsichtlich der statistischen Werte sind korrekt? Gehen Sie dabei der Einfachheit halber beispielsweise von einer wöchentlichen Erhebung des selbsteingeschätzten Stressempfindens bei Studierenden und Lehrenden von Semesterstart bis Klausurphase aus. Stressempfinden wird mittels eines 1-Item-Maßes erhoben (z. B. „Wie oft haben Sie sich in der letzten Woche nervös und gestresst gefühlt? 1 = nie – 5 = sehr häufig“) A) Der Varianzunterschied gibt an, wie groß die interindividuellen Unterschiede in der subjektiven Entwicklung des individuellen Stressempfindens während der Klausurenphase sind. B) Ein Slope gibt an, wie sehr sich die Studierenden zu Beginn des Semesters in ihrem Stressempfinden unterscheiden. C) Der Mittelwert beantwortet die Frage, wie gestresst sich studierende üblicherweise zu einem Messzeitpunkt zu Beginn des Semesters fühlen. D) Als Mittelwertunterschied wird das Ausmaß bezeichnet, in dem sich Lehrende und Studierende hinsichtlich ihres durchschnittlichen Stresslevels in der Woche vor der Klausur unterscheiden. E) Die Varianz der Mittelwertdifferenzen über mehrere Messzeitpunkte hinweg gibt an, wie sehr sich das (durchschnittliche)Stresslevel der Studierenden im Laufe des Semesters verändert. Lösung: cd 12. Strategien zur Kriminalitätsprävention. Welche Aussagen sind zutreffend? A) Developmental Crime Prevention bezieht sich auf präventive Maßnahmen oder Programme, die antisoziale Entwicklungskarrieren verhindern sollen, indem Risikofaktoren für Kriminalität reduziert werden und/oder positive Entwicklungen gefördert werden. B) Die Metaanalysen im Bereich Developmental Crime Prevention zeigen, dass selektive (targeted) Präventionsstrategien im Allgemeinen effektiver sind als universelle Präventionsprogramme. C) Beelmann schlägt die folgenden fünf Schritte für die wissenschaftliche Fundierung von Präventionsmaßnahmen vor: die Legitimation der Maßnahme, die entwicklungstheoretische Fundierung, die Programmtheorie, die Interventionstheorie und die systematische Evaluation. D) Ein Präventionsprogramm gilt als evidenzbasiert, wenn dessen Effektivität in experimentellen Studien nachgewiesen ist. Über die genauen Bedingungen herrschen jedoch unterschiedliche Auffassungen. E) Ein Präventionsprogramm gilt evidenzbasiert, wenn dessen Effektivität in qualitativen Studien nachgewiesen ist. Über die genauen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Programm als evidenzbasiert gelten darf, herrscht Einigkeit. F) Evidenzbasierte Programme und Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention zeichnen sich hauptsächlich dadurch aus, dass sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse über abweichende Entwicklungen des Sozialverhaltens im frühen Jugendalter konzentrieren. G) Individuelle Präventionsstrategien sind besonders effektiv, wenn gesellschaftliche Bedingungen dazu führen, dass bestimmte Personengruppen speziell gefährdet sind. Lösung: abcd (E → a: es herrschen untersch. Auffassungen, F → a: von Geburt bis zum Erwachsenenalter) 13. Welche Aussagen zum PASCIT-Vorgehen nach dem I3 Ansatz von Spiel et al. (2018) sind korrekt? A) Die 6 Schritte des PASCIT-Prozesses müssen einer nach dem anderen in einer genau festgelegten Reihenfolge stattfinden, von der nicht abgewichen werden sollte. B) Die wissenschaftliche Fachpersonen sollten zwar die Perspektiven aller Stakeholder erfragen, müssen diese aber nicht unbedingt miteinbeziehen, insofern sie dies als Personen mit Expertise nicht für erforderlich erachten. C) Im Sinne des PASCIT-Modells müssen wissenschaftliche Fachpersonen zu Beginn des Prozesses noch nicht unbedingt Expertise auf dem Gebiet haben, in dem sie ein relevantes Problem erkannt haben. D) Es ist wichtig, dass wissenschaftliche Fachpersonen mit politischen Entscheidungstragenden kooperieren und dabei auch deren Handlungsspielraum mitberücksichtigen. E) Der Schritt der mission-driven problem recognition erfordert, dass die wissenschaftliche Fachpersonen mit einem sozialpolitisch verantwortungsbewussten Mindset an die Sache herangehen. Lösung: de 14. Welche Aussagen hinsichtlich partizipativer Forschungsprojekte sind laut Lykes (2017) korrekt? A) Die Auswertung der Daten aus partizipativen Forschungsprojekten erfordert komplexe statistische Methoden, die nur wenige beherrschen. B) Der Fokus partizipativer Forschungsprojekte liegt eher auf Prozessen und weniger auf Ergebnissen und Outcomes. C) Eines der Gütekriterien für partizipative Forschung ist die psychopolitische Validität. D) Problematisch ist, dass Forschende aus privilegierteren sozialen Gruppen in partizipativen Forschungsprojekten eventuell unbeabsichtigt eine subtile Macht auf Mitglieder weniger privilegierter Gruppen ausüben können. E) Partizipative Forschungsprojekte sollten unabhängig von Entwicklungshilfeprojekten (z. B. Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Community) durchgeführt werden. Lösung: bcd 15. Welche Herausforderungen oder Schwierigkeiten müssen beachtet werden? A) Die Forschenden stammen häufig aus privilegierten Gruppen, was dazu führen kann, dass sie in der Zusammenarbeit mit weniger privilegierten Gruppen (unbeabsichtigt) eine subtile Macht ausüben. Richtig B) Situiertes Wissen wird durch externe Geldgebende (z. B. Universitäten, NGOs) häufig nicht wertgeschätzt, was zu methodischen Konflikten führen kann, wenn beispielsweise „traditionelle“ quantitative Wirksamkeitsbelege gefordert werden. Richtig C) Es ist schwierig, strukturelle Änderungen auf höheren Ebenen (z. B. Politik, Gesellschaft) zu erreichen. D) Partizipative Forschungsprojekte sollten in sehr armen Communitys auch Projekte zur Einkommensgenerierung bzw. wirtschaftlichen Entwicklung umfassen E) Die Auswertung der Daten aus partizipativen Forschungsprojekten erfordert komplexe statistische Methoden, die nur wenige beherrschen Lösung: abcd 16. Spiel stellt dar, dass Implementation v. Interventionen oft misslingt. Welche Aussagen treffen zu? A) Die Implementation misslingt insbesondere bei Interventionen, die ökologischen Standards nicht genügen. B) Die kontextuellen Faktoren, die eine Implementation beeinflussen können, sind noch gänzlich unbekannt. C) Implementationsforschung und Interventionsforschung blieben bisher weitestgehend isoliert voneinander. D) Weil Implementationsforschung Probleme in der Gesellschaft aufgreift und aufgrund des Aspektes der sozialen Verantwortung, gibt es hierfür viele Forschungsgelder. Sie bleibt für Wissenschaftler doch unattraktiv, da sie für erfolgreiche akademische Karriere unwichtig ist. E) Evidenzbasierte Interventionsprogramme sind zwar überall implementierbar, aber sie gelingen nicht zu jedem Zeitpunkt. Oft muss ein kritisches Zeitfenster erfasst werden. F) Es gibt keine empirische Evidenz für die Relevanz von Implementationen. G) Ob die Implementation einer Intervention gelingt, hängt ausschließlich von deren Evidenzbasierung ab. Lösung: c 17. Sie möchten ein Needs Assessment in einer Community durchführen und wählen dazu die Photovoice-Methode (Wang & Burris, 1997). Was beachten Sie in Hinblick auf die Rolle der Moderator_innen (facilitators)? A) Die Moderator_innen (facilitators) sollten neutral sein, sich also keiner bestimmten Art des sozialen Wandels verbunden fühlen. B) Sie sollten den Situationen vor Ort als eine Person mit Antworten begegnen. C) Ein Trainings-Team sollte sowohl aus Moderator_innen (facilitators) bestehen, die der Community angehören als auch solchen, die ihr nicht angehören. D) Ein Verständnis der lokalen Geschichte, Wirtschaft und Kultur sind von großer Wichtigkeit. E) Personen können nicht gleichzeitig als Moderator_innen (facilitators) und Teilnehmende fungieren. Lösung: cde E gurgschrieben, nicht zum selben Zeitpunkt, entweder oder 18. Was fällt laut Beelmann (2012) unter Developmental Crime Prevention (DCP)? A) Die Prävention antisozialen Verhaltens allgemein B) Die Reduzierung von Risikofaktoren für kriminelles Verhalten C) Die Stärkung von Schutzfaktoren, die eine normale Entwicklung unterstützen. D) evidenzbasierte Programme und Interventionen, aber auch in Praxis entwickelte Interventionen, die auf spezielle lokale Probleme reagieren E) Die Therapie und Rehabilitation straffällig gewordener Jugendlicher. Lösung: abc (D → b: auch in Praxis entwickelte Interventionen) 19. Welche Aussagen zu Mixed-Methods-Designs sind nach Campbell et al. (2017) korrekt? A) Die lnkompatibilitätsthese (incompatibility thesis) besagt, dass qualitative und quantitative Methoden aufgrund grundlegender wissenschaftstheoretischer Widersprüche nicht kombiniert werden können. B) Ein Mixed-Methods-Ansatz ist geeignet, um herauszufinden, ob bereits vorhandene Messinstrumente auch in anderen Kulturen anwendbar sind. C) Beim sequentiell explorativen Design erfolgt im ersten Schritt eine qualitative Studie, auf die eine quantitative Studie folgt. D) Greene, Caracelli und Graham (1989) sprechen in ihrem Überblicksartikel zu den Zielen von Mixed-Methods-Designs unter anderem von development. Damit bezeichnen sie das Ziel, Widersprüche und Paradoxe zu finden sowie neue Perspektiven zu entwickeln. E) Die lnkompatibilitätsthese (incompatibility thesis) besagt, dass bestimmte Forschungsfragen mit quantitativer Forschung unvereinbar sind. Lösung: abc (D → a: Initiierung) 20. Ein partizipativer Zugang hat Vor- und Nachteile. Welche Aussagen können Sie treffen? A) Durch Partizipation steigt das Gefühl der Eigentümerschaft (ownership) an einer Intervention. Somit wird eine starke Basis für den Erfolg einer Intervention geschaffen. B) Durch einen partizipativen Planungsprozess kann Vertrauen sowohl zwischen den Planenden und der Community als auch zwischen den Mitgliedern einer Community entstehen. Dieses Vertrauen wirkt sich positiv auf die Weiterentwicklung einer Community aus. C) Dadurch, dass mehrere Personen des Interventionsteams parallel mit Angehörigen der verschiedenen involvierten Gruppen sprechen können, ist ein partizipativer Zugang nicht zeitaufwändiger als eine Interventionsplanung ohne Partizipation. D) Durch einen partizipativen Planungsprozess werden auch Kompetenzen vermittelt, die über die Planung der Intervention hinausgehen (z. B. Meetings leiten, Daten analysieren, strategische Pläne entwerfen). Diese Kompetenzen können das Zusammenleben in einer Community langfristig positiv beeinflussen. E) Mitglieder einer Community stimmen eventuell nicht mit Expertenteam über die Bedürfnisse der Community überein. Lösung: abde 21. Die Diary-Methode hat verschiedene Vor- und Nachteile. Welche der nachfolgenden Aussagen treffen zu (Bolger, 2003)? A) Durch die Diary-Methode können Erfahrungen in ihrem natürlichen Kontext erfasst und untersucht werden. Das kann eine gute Ergänzung zu den mit traditionellen Verfahren erhaltenen Informationen sein. B) Die Zeit zwischen der Erfahrung und deren Bericht wird im Vergleich zur traditionellen Erfassung minimiert. Dadurch kann der Bias durch Erinnerung reduziert werden. C) Mithilfe der Diary-Methode können zentrale Tendenzen innerhalb einer Person (withinperson) eingeschätzt werden. D) Mithilfe der Diary-Methode kann untersucht werden, wie sich verschiedene Personen (between) über die Zeit hinsichtlich der untersuchten Variablen unterscheiden. E) Die variable Erfassung (variable schedules) der Einträge bedeutet, dass sich die Teilnehmenden variabel aussuchen können, wann sie die Einträge vornehmen. Lösung: abcd (E → a: TN können nicht aussuchen) 22. Welche Aussagen zu Mixed-Methods-Designs sind nach Campbell et al. (2017) korrekt? A) Ein Mixed-Methods-Ansatz ist geeignet, um herauszufinden, ob bereits vorhandene Messinstrumente auch in anderen Kulturen anwendbar sind. B) Greene et al. (1989) sprechen in ihrem Überblicksartikel zu den Zielen von Mixed-Methods-Designs unter anderem von development. Damit bezeichnen sie das Ziel, Widersprüche und Paradoxe zu finden sowie neue Perspektiven zu entwickeln. C) Die Inkompatibilitätsthese besagt, dass qualitative und quantitative Methoden aufgrund grundlegender wissenschaftstheoretischer Widersprüche nicht kombiniert werden können. D) Die Inkompatibilitätsthese besagt, dass bestimmte Forschungsfragen mit quantitativer Forschung unvereinbar sind. E) Bei Concurrent Nested Mixed Method Design werden qualitative und quantitative Studien simultan eingesetzt, wobei eine Methode (quantitativ vs. qualitativ) die Forschung dominiert. F) Beim sequentiell explorativen Design erfolgt im ersten Schritt eine qualitative Studie, auf die eine quantitative Studie folgt. Lösung: acef 23. Limitationen des Programms “Communities That Care” (CTC) von Fagan (2009) A) Ein Regressionseffekt, der durch Messwiederholungen auftrat, hat möglicherweise die Qualität der Ergebnisse beeinträchtigt B) Die Stichprobe war nicht repräsentativ, weshalb die Aussagen nicht generalisierbar sind C) Die Informationen beruhen auf Selbstaussagen von Programm-Mitarbeitern, die möglicherweise sozial erwünscht antworteten D) ein Abbruch von Programmbestandteilen weist auf selektiven Drop-Out im Rahmen der Studie hin E) Informationen, die zur Validierung von Selbstaussagen herangezogen wurden, waren ihrerseits möglicherweise wohlwollend Lösung: ce 24. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Thema Photovoice sind korrekt (Wang, 1997)? A) Ein Vorteil von Photovoice ist, dass es ohne "Selbst-Zensur'' alles dokumentiert, um soziale Veränderungen zu bewirken. B) Photovoice strebt soziale Veränderungen an und ist somit sowohl politisch als auch potenziell gefährlich für die Teilnehmenden aus nicht-demokratischen Ländern. C) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, muss man lediglich lesen und schreiben können. D) Mit Photovoice sollen Personengruppen, die häufig benachteiligt und ungehört sind, ihre Anliegen, Bedarfe und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen. E) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, sollten zumindest grundlegende Kenntnisse zur Bedienung einer Kamera schon vor Einschluss in das Projekt vorhanden sein. F) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, muss man lediglich lesen und schreiben können. G) Bei Photovoice-Projekten werden die „Daten“ (Fotos und Beschreibungen) von den Teilnehmern gesammelt, während die Auswertung der Daten durch Wissenschaftler geschieht. Lösung: bd (G → a: auch die Auswertung erfolgt partizipativ) 25. Was bezeichnet nach Campbell et al. (2017) d. Begriff triangulation? WS 20/21, WS 19/20, SS 20 A) Einen Ansatz, der mögliche Verzerrungen beheben soll, die durch Forschung anhand nur einer Methode entstehen können. B) Den historisch gesehen ersten Zweck zum Einsatz von Mixed-Methods-Designs. C) Einen Forschungsansatz, bei dem sich drei Wissenschaftler auf einen Konsens bezüglich der Dateninterpretation einigen. D) Das Elaborieren, Illustrieren oder Verdeutlichen von Ergebnissen einer Forschungsmethode durch weitere Ergebnisse einer anderen Methode. E) Ein Mixed-Methods-Design, das 3 präzise Schritte zum Erkenntnisgewinn vorschreibt F) Das Vergleichen und Kontrastieren der anhand verschiedener Forschungsmethoden gewonnenen Ergebnisse. G) besonders geeignet für komplexe soziale Phänomene im Feld Lösung: abfg 26. Strategien zur Förderung von Kontakt (Stephan, 2006) A) Einladung des anderen zu Tagungen -> gegenseitiger Kow-How-Transfer B) Bei Projekten zusammenarbeiten -> bei Büchern, Zeitschriften C) Jeweils die Forschung bzw. die praktische Umsetzung in Artikeln erwähnen D) Bedingung für guten Kontakt: gleicher Status, Formulierung gemeinsamer Ziele, Kontext muss stimmen Lösung: abcd 27. Ein Verein zur Förderung von Diversität und interkulturellem Austausch hat sie zur Beratung aufgesucht. Der Verein wird von drei thematischen Säulen getragen, die durch drei Expertengruppen vertreten werden. Wissenschaft, Wirtschaft und soziales Engagement. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Interessen und Ansichten der einzelnen Gruppen gibt es so gut wie keinen Austausch oder Kooperation zwischen wissenschaftlich und praktisch orientierten Experten. Dies ist jedoch für die Zukunft des Vereins von großer Bedeutung. Der Verein beauftragt sie, Strategien für einen besseren Dialog innerhalb des Vereins zu entwickeln. A) Einladung des anderen zu Tagungen : Fachzeitschriften, Newsletter, Website,… der jeweils anderen Parteien. B) Mediator: Fügen des Dialogs zwsichen den Gruppen um keinen Streit aufkommen zu lassen C) Bei Projekten zusammenarbeiten : Gemeinsame Arbeit an Projekten, Artikeln,… D) Trennung der drei Teilbereiche, damit jeder seinen eigenen Herrschaftsbereich hat und sich niemand in die Quere kommt E) Bedingung für guten Kontakt:Kurse in den jeweils anderen Bereichen nehmen. Lösung: ace 28. Welche Aussagen zum Thema Empowerment sind nach Keys et al. (2017) korrekt? A) Empowerment beinhaltet ein Gefühl der Kontrolle (sense of control). B) Empowerment beinhaltet ein kritisches Bewusstsein in Bezug auf die Umwelt (z. B. Machtstrukturen, Probleme). C) Empowerment beinhaltet Anstrengungen, die auf die Erreichung passender Ziele gerichtet sind. D) Empowerment kann nicht durch Trainings gefördert werden. E) Empowerment bezieht sich stets auf Individuen. Lösung: abc 29. Welche Aussagen zum Thema Empowerment sind nach Keys et al. (2017) korrekt? WS 20/21, A) Empowerment bezieht sich stets auf Individuen. B) Empowerment kann nicht durch Trainings gefördert werden. C) Empowerment beinhaltet ein kritisches Bewusstsein in Bezug auf die Umwelt (z. B. Machtstrukturen, Probleme). D) Empowerment beinhaltet ein Gefühl der Kontrolle (sense of control). E) Empowerment beinhaltet Anstrengungen, die auf die Erreichung passender Ziele gerichtet sind. F) Empowerment kann sich auch auf Organisationen beziehen (und nicht nur auf Individuen). Lösung: cdef 30. In seiner Analyse der Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis nennt Stephan (2006) konkrete Aspekte, die die Kooperation der Beteiligten erschweren. Welche der folgenden Aspekte gehören laut Stephan (2006) dazu? A) Es besteht wenig Interesse, die Beziehungen zu verbessern. B) Die Kommunikation unterscheidet sich stark zwischen den Gruppen. C) Die Publikationen der anderen Gruppe werden oft nicht gelesen. D) Die Gruppen haben unterschiedlich viel Zeit für Teilnahme an Diskussionsrunden. E) Es gibt zu wenig aktuelles Wissen über die jeweils andere Gruppe. Lösung: bce 31. Was kennzeichnet laut Lykes (2017) partizipative Forschungsprojekte? A) Fokus auf Prozesse B) Fokus auf individuelle oder interpersonelle Veränderungen C) Induktive, konstruktivistische und iterative Generierung von Wissen D) „Expert*innenwissen“, das an Universitäten entsteht E) Iterative Zyklen von Aktion und Reflexion, die persönliche und soziale Veränderungen bewirken Lösung: ace 32. Welche Herausforderungen oder Schwierigkeiten müssen nach Lykes (2017) bei partizipativen Forschungsprojekten beachtet werden? A) Forschende aus privilegierteren sozialen Gruppen üben eventuell (unbeabsichtigt) eine subtile Macht auf Mitglieder weniger privilegierter Gruppen aus. B) Partizipative Forschungsprojekte sollten unabhängig von Entwicklungshilfeprojekten (z. B. Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Community) durchgeführt werden. C) Situiertes Wissen wird durch externe Geldgebende (z. B. Universitäten, NGOs) häufig nicht wertgeschätzt, was zu methodischen Konflikten führen kann, wenn beispielsweise „traditionelle“ quantitative Wirksamkeitsbelege gefordert werden. D) Es ist schwierig, strukturelle Änderungen auf höheren Ebenen (z. B. Politik, Gesellschaft) zu erreichen. E) Die Auswertung der Daten aus partizipativen Forschungsprojekten erfordert komplexe statistische Methoden, die nur wenige beherrschen. Lösung: acd 33. Aussagen zu Werten und Bedeutungen in der CP  ? (Eigene Distraktoren) A) Fragen in Bezug auf Werte sind weniger spezifisch, da die Forschung unter einem gewissen Druck steht, sich auf die Wissenschaft, nicht auf die Moral zu konzentrieren. Wissenschaftler werden eher über Methoden ausgebildet, als über Werte. Interventionen sollen auf die Gesundheit wirken nicht auf die Moral B) Neue Konzepte in CP: Prävention, Zusammenarbeit, Selbsthilfe, Koalition, Förderung von Wohlbefinden. Außerdem Resilienz, soz. Gerechtigkeit. CP konzentriert sich im Gegensatz zur allg. Psychologie nicht nur aufs Individuum, sondern auch auf die Gesellschaft C) Das Ziel des kollektiven Wohlbefindens wurde bisher vernachlässigt. Gründe: Machstrukturen sind widerstandsfähig gegen sozialen Wandel, da persönliche Investitionen gefährdet sind. Förderorganisationen bleiben lieber Konservativ (personenzentriert). Dabei wäre es einfach soziale Werte explizit zu definieren. D) Werte sollen Prozesse lenken, die zur Zielerreichung führen und kompatibel mit der Vorstellung einer guten Gesellschaft sein. Werte sollen Dogmatismus und Relativismus verhindern. Werte sollen ergänzend und nicht widersprüchlich sein. Sollen für persönliches, kollektives u relationales Wohlbefinden sorgen E) Phasen des Praxiskreislaufs: Reflexion, Sozialforschung, soziale Aktion ,• Kriterien Praxiskreislauf: Balance zwischen wissenschaftlichem und ethischem Input, zw. Verständnis und Handlung, zw. Prozessen und Ergebnissen zwischen unterschiedlichen Stimmen Lösung: abd 34. Was soll bei den Werten Achtung von Vielfalt und Support Community Initiativen beachtet werden? (Prilletensky, 2001) A) Förderung von wichtigen Struturen, die den Bedarf der gesamten Gemeinschaften decken unter Berücksichtigung des Risikos einer Schmälerung der individuellen Freiheit und Förderung von Konformität und Einheitlichkeit. B) Das Risiko die die individuelle Freiheit womöglich zu beschneiden und Konformität und Uniformität zu begünstigen besteht nicht. C) Untersctützung für die Schaffung kommunaler Strukturen, vitale Strukturen, die den Bedürfnissen der gesamten Community entsprechen unter Berücksichtigung des Risikos und der Einschränkung individueller Freiheiten und der Förderung von Konformität und Uniformität D) Respekt für die Vielfalt, unterstützt Respekt und Wertschetzund für wenige soziale Identitäten und globale Unterdrücung unter Berücksichtugung des Bedürfnisses nach Solidarität und des Risikos sozialer Fragmentierung Lösung: ac 35. partizipative Forschung, was ist richtig? A) Gütekriterien: Reliabilität, interne und externe Validität B) Induktive, Fokus auf Ergebnisse/outcomes C) konstruktivistische und iterative Generierung von Wissen D) Fokus auf Prozesse E) Ziel: Institutionelle oder strukturelle Veränderungen Lösung: cde 36. „Küche für alle“ (Küfa) ist ein Begriff für ein gemeinsames Kochen in der Gruppe. Das gekochte Essen wird dabei zum Selbstkostenpreis oder darunter, teilweise auch auf Basis von Spende, abgegeben. Eine Küfa kann als eine solidarische Mitmach-Küche verstanden werden. Sie planen nun die Bedeutung von Küfas für Menschen in unterschiedlichen Städten und Gemeinden zu untersuchen. Dabei stellen Sie sich folgende Forschungsfragen: Welche Personen(-gruppen) nehmen an Küfas teil oder unterstützen diese? Welche Effekte haben Küfas auf die umgebenden Nachbarschaften oder Stadtviertel? Wie wirken sich Küfas auf die teilnehmenden Personen aus? Sie möchten dabei unterschiedliche Methoden einsetzen, um einen möglichst detailreichen Eindruck zu gewinnen. Welche Aussagen passen zu Ihrer Forschungsidee? A) Ich spreche mit verschiedenen Stakeholdern, wie beispielsweise Menschen, die die Küfa organisieren oder vor Ort mit kochen. B) Ich verwende einen qualitativen Ansatz, um die Größe des Einflusses des Besuches einer Küfa auf das Wohlbefinden zu erheben und statistisch auszuwerten. C) Qualitative und quantitative Ansätze lassen sich aufgrund der Inkompatibilitätsthese nicht verbinden, weshalb ich einen qualitativen Zugang wähle. D) Als unterschiedliche Methoden kommen unter anderem verschiedene individuelle Interviews, Fokusgruppeninterviews oder Beobachtungen im Feld in Frage. E) Ich nutze die Analyse sozialer Netzwerke, um die Verknüpfung verschiedener Küfas innerhalb einer Großstadt zu untersuchen. Lösung: ade E gutgeschrieben 37. Welche Aussagen in Bezug auf Mehrebenenanalysen (MLM) sind nach Fowler und Todd (2017) korrekt? A) Im Rahmen von MLM können Gruppen- oder Kontextvariablen zur Vorhersage von Variablen auf der individuellen Analyseebene verwendet werden. B) Abhängige Variablen (Outcomes) in MLM müssen kontinuierlich, intervallskaliert und normalverteilt sein. C) Eine Schwäche von MLM ist, dass es keine Möglichkeit gibt Effekte der untersuchten Variablen in Subgruppen der untersuchten Population zu analysieren. D) Mit MLM können auch Veränderungen über die Zeit untersucht werden. E) Ein großer Vorteil von MLM ist, dass man nur kleine Stichprobengrößen für die Analysen benötigt, was die Datenerhebung stark vereinfacht. Lösung: ad 38. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Thema Photovoice sind nach Wang und Burris (1997) korrekt? A) In einem Photovoice-Projekt engagieren Sie für das Training zum Umgang mit der Kamera eine Fachperson. Diese soll den Teilnehmenden eine allgemeine Einführung in den Umgang mit der Kamera geben und auf möglichst viele technische Details eingehen. Letzteres ist wichtig, da Sie die Kreativität der Teilnehmenden stärken wollen und diese sich nicht durch fehlende technische Kenntnisse eingeschränkt fühlen sollen. B) Für Ihr Photovoice-Projekt möchten Sie geeignete Unterstützer*innen (facilitators) finden. In Betracht ziehen Sie dabei sowohl Personen, die Teil der Community sind, als auch Personen, die nicht der Community angehören. Personen, die nur wenig oder keine Kenntnisse über die lokalen Gegebenheiten wie Geschichte oder Kultur haben, kommen für das Projekt nicht in Betracht. C) Sie entscheiden sich dazu, für Ihr Projekt Journalist*innen und politische Entscheidungstragende zu konsultieren. Diese gelten damit als sogenannte mediierende Strukturen (mediating structures), da sie als Verbindungsstelle zwischen dem Projekt und der Gesellschaft wirken können. D) Sie begleiten ein Photovoice-Projekt als unterstützende Person aus der Gemeinschaft (insider facilitator). Sie würden gerne auch am Prozess des Fotografierens teilnehmen. Sie wissen, dass Sie sich neutral verhalten müssen und sich Ihre aktive Teilnahme negativ auf das Projekt auswirkt. Daher entscheiden Sie sich dagegen, selbst Fotos aufzunehmen. E) Die Ausbildung von Mitgliedern der lokalen Community als Photovoice-Trainer*innen bringt viele Vorteile mit sich. Beispielsweise kann dadurch die Zusammenarbeit zwischen Community- Organisationen und den Menschen innerhalb der Communities verbessert und bereichert werden. Lösung: bce 39. Fowler und Todd (2017) unterscheiden unterschiedliche Methoden für die Arbeit mit mehreren Analyseebenen. Bei welchen Beispielen handelt es sich um genestete Modelle? A) In einer Studie wird das Wohlbefinden von Bewohnenden aus verschiedenen Stadtvierteln in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen (z. B. Grünflächenmenge) innerhalb des Stadtviertels untersucht. B) In einer Studie wird der Einfluss der Gruppenzugehörigkeit (Clique) innerhalb einer Schulklasse auf das psychische Wohlbefinden von Schüler*innen dieser Klasse in Abhängigkeit von Parametern der Schule (bspw. Schulform) untersucht. C) In einer Studie wird untersucht, welcher Zusammenhang zwischen Religiosität und ehrenamtlichem Engagement besteht. Dabei wird ehrenamtliches Engagement durch den zeitlichen Einsatz und die Art der Tätigkeit erhoben. D) In einer Studie wird untersucht, ob sich die Lebensfreude von Menschen zwischen verschiedenen Ländern unterscheidet. Die Länder werden dabei anhand unterschiedlicher Merkmale charakterisiert. E) In einer Studie wird untersucht, welchen Einfluss der Lebensraum von Individuen auf die Teilnahme bzw. auf die Bereitschaft zur Teilnahme an Community Gardening Projekten hat. Der Lebensraum wird mit den Merkmalen Region in Deutschland, Einwohnerzahl und -zusammensetzung (z. B. Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, …) erfasst. Lösung: abde 40. Beelmann (2012) beschäftigt sich mit Strategien zur Kriminalitätsprävention. Welche Aussagen sind in diesem Zusammenhang zutreffend? WS 20/21, SS 21, WS 19/20, SS 20 A) Individuelle Präventionsstrategien sind besonders effektiv, wenn gesellschaftliche Bedingungen dazu führen, dass bestimmte Personengruppen speziell gefährdet sind. B) Ein Präventionsprogramm gilt als evidenzbasiert, wenn dessen Effektivität in qualitativen Studien nachgewiesen ist. Über die genauen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Programm als evidenzbasiert gelten darf, herrscht Einigkeit. C) Evidenzbasierte Programme und Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention zeichnen sich hauptsächlich dadurch aus, dass sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse über abweichende Entwicklungen des Sozialverhaltens im frühen Jugendalter konzentrieren (Developmental Crime Prevention). D) Developmental Crime Prevention bezieht sich auf präventive Maßnahmen oder Programme, die antisoziale Entwicklungskarrieren verhindern sollen, indem Risikofaktoren für Kriminalität reduziert werden und/oder positive Entwicklungen gefördert werden. E) Die Metaanalysen im Bereich Developmental Crime Prevention zeigen, dass selektive (targeted) Präventionsstrategien im Allgemeinen effektiver sind als universelle Präventionsprogramme. Lösung: de 41. Beelmann (2012) beschäftigt sich mit Strategien zur Kriminalitätsprävention. Welche Aussagen sind in diesem Zusammenhang zutreffend? A) Individuelle Präventionstrategien sind besonders effektiv, wenn gesellschaftliche Bedingungen dazu führen, dass bestimmte Personengruppen speziell gefährdet sind. B) Ein Beispiel für Developmental Crime Prevention (DCP) ist ein Programm für Jugendliche, das Risikofaktoren für eine kriminelle Laufbahn reduziert und die positive Entwicklung von Jugendlichen fördert. C) Zielgruppen von Developmental Crime Prevention (DCP)-Maßnahmen oder -Programmen sind Kinder und Jugendliche. Für Erwachsene sind DCP-Maßnahmen oder -Programme ungeeignet. D) Evidenzbasierte Programme und Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention zeichnen sich hauptsächlich dadurch aus, dass sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse über abweichende Entwicklungen des Sozialverhaltens im frühen Jugendalter konzentrieren (Developmental Crime Prevention). E) Ein Präventionsprogramm gilt als evidenzbasiert, wenn dessen Effektivität in qualitativen Studien nachgewiesen ist. Über die genauen Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Programm als evidenzbasiert gelten darf, herrscht Einigkeit. Lösung: b 42. Was kennzeichnet laut Lykes (2017) partizipative Forschungsprojekte? A) Induktive, konstruktivistische und iterative Generierung von Wissen B) Iterative Zyklen von Aktion und Reflexion, die persönliche und soziale Veränderungen bewirken C) Fokus auf Prozesse D) Fokus auf individuelle oder interpersonelle Veränderungen E) "Expertenwissen", das an Universitäten entsteht F) Ziel: Institutionelle oder strukturelle Veränderungen G) Fokus Ergebnisse, Outcomes H) Gütekriterien: Reliabilität, interne und externe Validität Lösung: abcf (H → a: Trustworthiness, believability, psychopolitical validity) 43. Welche Einstellungen privilegierter Personen ergeben sich gegenüber einer benachteiligten Gruppe unter den nachfolgenden Konstellationen? Ordnen Sie zu! konfliktiv – revisionistisch – tolerant – paternalistisch A) Konservative oder reaktionäre privilegierte Personen, die die Eigengruppe der benachteiligten Gruppe gegenüber vorziehen. → konfliktiv B) Konservative oder reaktionäre privilegierte Personen, die positive Einstellungen/Gefühle in Bezug auf die benachteiligte Gruppe haben. → paternalistisch C) Privilegierte Personen, die der Förderung benachteiligter Gruppen offen gegenüberstehen, aber die Eigengruppe der benachteiligten Gruppe gegenüber vorziehen. → tolerant D) Privilegierte Personen, die der Förderung benachteiligter Gruppen offen gegenüberstehen und positive Einstellungen/Gefühle in Bezug auf die benachteiligte Gruppe haben. → revisionistisch Lösung: abcd 44. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Thema Photovoice sind nach Wang und Burris (1997) korrekt? A) Mit Photovoice sollen Personengruppen, die häufig benachteiligt und ungehört sind, ihre Anliegen, Bedarfe und Bedürfnisse und möglichst ihre Schwächen zum Ausdruck bringen. B) Lesen und Schreiben sind für Personen, die an einem Photovoice-Projekt teilnehmen möchten, notwendige Kenntnisse. C) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, müssen vor Einschluss in das Projekt keine grundlegenden Kenntnisse zur Bedienung einer Kamera vorhanden sein. D) Ein Vorteil von Photovoice ist, dass es ohne „Selbst-Zensur“ alles dokumentiert, um soziale Veränderungen zu bewirken. E) Bei der Photovoice-Methode sollten die Moderator*innen (facilitators) neutral sein, sich also keiner bestimmten Art des sozialen Wandels verbunden fühlen. Lösung: c 45. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Thema Photovoice sind korrekt? A) Mit Photovoice sollen Personengruppen, die häufig benachteiligt und ungehört sind, ihre Anliegen, Bedarfe und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen. B) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, muss man lediglich lesen und schreiben können. C) Um an einem Photovoice-Projekt teilnehmen zu können, sollten zumindest grundlegende Kenntnisse zur Bedienung einer Kamera schon vor Einschluss in das Projekt vorhanden sein. D) Ein Vorteil von Photovoice ist, dass es ohne „Selbst-Zensur“ alles dokumentiert, um soziale Veränderungen zu bewirken. E) Photovoice strebt soziale Veränderungen an und ist somit sowohl politisch als auch potenziell gefährlich für die Teilnehmenden aus nicht-demokratischen Ländern. Lösung: ae 46. Keys et al. (2017) beschreiben (und kritisieren) das 5-Phasen-Rahmenmodell von Hur (2006). Welche Phasen werden im Modell genannt? A) Mobilisierung B) Inter- und intragruppale Diskussion C) Entwicklung von positiven Einstellungen gegenüber Empowerment D) Schaffung einer neuen sozialen Ordnung E) Minimierung F) Diskussion G) Entwicklung eines kritischen Bewusstseins Lösung: adg 47. Welche Aussagen hinsichtlich partizipativer Forschungsprojekte sind laut Lykes (2017) korrekt? A) Nur wenige Forschende beherrschen die komplexen statistischen Methoden, die für die Auswertung der Daten aus partizipativen Forschungsprojekten benötigt werden. B) Der Fokus partizipativer Forschungsprojekte liegt eher auf Ergebnissen und Outcomes und weniger auf Prozessen. C) Partizipative Forschungsprojekte sollten unabhängig von Entwicklungshilfeprojekten (z. B. Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Community) durchgeführt werden. D) Problematisch ist, dass Forschende aus privilegierteren sozialen Gruppen in partizipativen Forschungsprojekten eventuell unbeabsichtigt eine subtile Macht auf Mitglieder weniger privilegierter Gruppen ausüben können. E) Eines der Gütekriterien für partizipative Forschung ist die psychopolitische Validität. Lösung: de 48. 2 Arten ("Technologien") auswählen und zwei Vorteile im Vergleich zur anderen Variante nennen  (offene Frage in der Klausur, Selfie) E A) Papier und Bleistift Tagebücher: am leichtesten zu Handhaben, am meisten genutzte Version B) Handheld und elektronische Datensammlung: behebt Bergesslichkeit nicht, aber Compliance, Gegenkontrolle Notwendig C) angereicherte Papiertagebücher: ergänzt nur durch Telefonanrufe, passt zu eventbasiertem Design, Einsatz der Signalgeber Selbsterklären, universelle Signale sinnvoll D) Einschränkungen Papier und Bleistift: Risiko der Vergesslichkeit, Risiken der Retrospektive, fehlende Einträge, Risiko der Einsicht durch andere E) Handheld, elektronsiche Datensammlung: besser zum Tagesableaug, Zeit- und Eventbasierung Möglich, Flexibilität der Fragen Lösung: ade 49. Welchen Fokus haben jeweils Praxis und Wissenschaft? (Stephan, 2006)(Selfie Aus Notizen) A) Praktiker sind aktionsorientiert: Aktivitäten, die direkt zur Verbesserung der Intergruppenbeziehungen führen, weniger vertraut mit psychologischen Prozessen,• kennen die Sprache von Literatur und Narrative, können systematisch analysieren, aber nicht wissenschaftlich zusammenfassen B) Forscher: Intergruppenprogramme haben für sie viel mit Änderung von Gefühlen, Gedanken und Verhalten zu tun; sind in ihrer Annäherung an die Intergruppenbeziehungen ganzheitlich • bevorzugen Programme / Techniken, Gruppen und Ziele C) Praktiker: sind vorsichtiger als Wissenschaftler, mehr atomistisch im Herangehen mit wenigen Details, beurteilen die Effekt ihrer Techniken durch eigene Bewertungssysteme oder durch Reaktion der TN D) Forscher: geübt in sozialer Wissenschaft und meist mit Hochschulabschluss, arbeiten in professionellem Kontext und publikationsbasiert, theoriebasiert, lieben eher quantitative Techniken, bevorzugen psychologische Prozesse und Outcomes E) Forscher & Praktiker unterscheiden sich nicht grundsätzlich, beide sind sehr vertraut mit qualitativen und quantitativen Methiden, können systematisch analysieren und sind kognitiv orientiert Lösung: ad 50. Was sind psychologische Prozesse des „Prejudice reduction models“ nach Dixon (2012)? A) Reduktion von Stereotypen B) Steigerung von Aktionismus C) Steigerung von positivem Affekt D) Schaffen eines Ungerechtigkeitsempfindens E) Verringerte Salienz von Gruppengrenzen und Identitäten Lösung: ace 51. Welches sind keine Cluster interethnischer Einstellungen und Gefühle nach Jackman, wie in Dixon et al. beschrieben A) Revisionistisch B) Paternalistisch C) Hostil D) Tolerant E) Konfliktträchtig Lösung: c 52. Was sind psychologische Prozesse des Prejudice reduction model nach Dixon et al. (2012)? A) Schaffen eines Ungerechtigkeitsempfindens B) Reduktion von Stereotypen C) Intergruppenkontakt D) Erhöhte Salienz von Gruppengrenzen und Identitäten E) Bewertung der kollektiven Wirksamkeit F) Verringerte Salienz von Gruppengrenzen und Identitäten G) Steigerung von Aktionismus H) Steigerung von positivem Affekt Lösung: bfh 53. Welche Herausforderungen oder Schwierigkeiten müssen nach Lykes (2017) bei partizipativen Forschungsprojekten beachtet werden? WS 20/21, SS 21 A) Situiertes Wissen wird durch externe Geldgebende (z. B. Universitäten, NGOs) häufig nicht wertgeschätzt, was zu methodischen Konflikten führen kann, wenn beispielsweise "traditionelle" quantitative Wirksamkeitsbelege gefordert werden. B) Partizipative Forschungsprojekte sollten unabhängig von Entwicklungshilfeprojekten (z. 8. Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Community) durchgeführt werden. C) Forschende aus privilegierteren sozialen Gruppen üben eventuell (unbeabsichtigt) eine subtile Macht auf Mitglieder weniger privilegierter Gruppen aus. D) Es ist schwierig, strukturelle Änderungen auf höheren Ebenen (z. B. Politik, Gesellschaft) zu erreichen. E) Die Auswertung der Daten aus partizipativen Forschungsprojekten erfordert komplexe statistische Methoden, die nur wenige beherrschen. F) Der Fokus partizipativer Forschungsprojekte liegt eher auf Prozessen und weniger auf Ergebnissen und Outcomes. G) Eines der Gütekriterien für partizipative Forschung ist die psychopolitische Validität. H) Problematisch ist, dass Forschende aus privilegierteren sozialen Gruppen in partizipativen Forschungsprojekten eventuell unbeabsichtigt eine subtile Macht auf Mitglieder weniger privilegierter Gruppen ausüben können. I) Partizipative Forschungsprojekte sollten in sehr armen Communities auch Projekte zur Einkommensgenerierung bzw. wirtschaftlichen Entwicklung umfassen. Lösung: acdfghi 54. Psychische Prozesse im Prejudice Reduction Model / PRM (Dixon et al. 2012) A) Ungerechtigkeitsempfinden schaffen B) Reduktion von Stereotypen C) Steigerung von positivem Affekt D) Salienz der Gruppengrenzen verringern / verringerte Salienz von Gruppengrenzen und Identitäten E) Steigerung von Aktionismus Lösung: bcd 55. Ordnen Sie den nachfolgenden Beispielen/Definitionen jeweils die passenden Begriffe zu. A) Verschiedene Klassen innerhalb eines Jahrganges werden untersucht: Daten, welche die individuelle Abweichung der Leistung von Schüler von der durchschnittlichen Leistung der Schüler in ihrer jeweiligen Schulklasse ausdrücken. → Daten mit group-mean-centering B) Verschiedene Klassen innerhalb eines Jahrganges werden untersucht: Daten, welche die individuelle Abweichung der Leistung von Schülern von der durchschnittlichen Leistung aller Schülern ihres Jahrgangs ausdrücken → Daten mit grand-mean-centering C) Daten zu Arbeitnehmeern, ihren Arbeitsgruppen/Abteilungen und Firmen/Organisationen. → genestete Daten D) Je näher eine Stadt an der Küste liegt, desto mehr Eis wird über den Sommer hinweg verkauft: So kauft beispielsweise ein Wolfsburger in den Sommermonaten nur halb so viel Eis wie ein Kieler. → ökologischer Fehlschluss E) Daten zu den Einzugsgebieten (Stadtviertel) und der Mitgliederzahl von Fußballvereinen, zu den Persönlichkeitsmerkmalen der Mitglieder und den Stadtvierteln, in denen die Vereinsmitglieder leben. → cross-classified Daten Lösung: abcde 56. Nennen Sie jeweils drei Vor- und Nachteile gezielter Prävention (Beelmann, 2012)! A) Vorteil: bessere Zuschneidung auf Zielgruppe, spezifischere Hilfe möglich B) Vorteil: geringe Kosten trotz vieler Fälle C) Vorteil: Potentiell effektiver als universelle Strategien D) Nachteil: Schwierigkeiten bei Screening und Auswahl der Zielgruppe, mögliche Stigmatisierung E) Vorteil : geringer Intervention mit niedrieger Intenstät von nöten, keine Implementationsprobleme und Drop- Outs Lösung: acd 57. Warum stehen laut Spiel, Schober und Strohmeier (2016) Interventions- und lmplementationsforschung häufig unverbunden nebeneinander? WS 20/21 A) Weil sich der Forschungskontext und damit die Forschungstraditionen unterscheidet. Während die Entwicklung neuer Programme im Rahmen der Interventionsforschung eher aus dem universitären Forschungskontext heraus entsteht, wird lmplementationsforschung häufig von politischen Entscheidungsträgern für schon bestehende Programme beauftragt und genügt mitunter nicht immer dem universitären wissenschaftlichen Anspruch. B) Weil die Zielgruppen auf unterschiedlichen Ebenen liegen. Während Interventionen beispielsweise die Schüler_innen als Zielgruppe und eine_n Gruppenleiter_in (z.B. die Lehrkraft) als Durchführende des Programmes direkt fokussieren, legt die lmplementation den Fokus auf die Organisationale Ebene (z.B. Schule). C) Weil es inhaltlich keine Überschneidungspunkte gibt. Während sich Interventionsforschung mit den Interventionen (z.B. Anti-Aggressions-Training bei Kindern) beschäftigt, geht es bei der lmplementationsforschung nicht um spezielle Interventionen, sondern um allgemeine Rahmenbedingungen (z.B. Schulklima). D) Weil die Aktivitäten unterschiedlich sind. Während es bei Interventionen um die Bereitstellung von Programmen geht, hat lmplementation das Ziel, die Angemessenheit und Vollständigkeit der Intervention sicher zu stellen. E) Weil sich die Auffassungen von dem, was Wissenschaft und Forschung ausmacht, unterscheidet. Während Interventionsforschung der naturwissenschaftlichen Tradition des logischen Rationalismus folgt, entwickelte sich die Interventionsforschung eher innerhalb der Sozialwissenschaften. Lösung: abd (E → a: Implementationsforschung = Rationalismus)MM6 WS 21/22 alte PO – Kurs 1: Community-psychologische Prävention und die Förderung sozialer Veränderung 58. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Text von Fowler und Todd (2017) sind korrekt? A) Wenn in einem Datensatz firmenübergreifend die Einstellungen von Arbeitnehmenden gegenüber ihrer Arbeit, das Klima in ihrem jeweiligen Arbeitsteam und die Größe ihrer Firma erfasst werden, so handelt es sich dabei um sog. cross-classified-Daten. B) Bei einem ökologischen Fehlschluss werden Ergebnisse auf einer Analyseebene unzulässig auf eine andere Analyseebene übertragen. C) Beim grand-mean-centering werden die individuellen Werte auf einer Variablen vom Gesamtmittelwert (über die ganze Stichprobe) dieser Variablen subtrahiert. D) Daten, die die individuelle Abweichung der Leistung von Schüler_innen von der durchschnittlichen Leistung der Schüler_innen in ihrer jeweiligen Schulklasse ausdrücken, sind ein Beispiel für Daten mit group-mean-centering. E) Kreuzklassifizierte (cross-classified) Daten können nicht durch Mehrebenenanalysen ausgewertet werden. Lösung: bcd 59. Welche der nachfolgenden Aussagen zum Text von Fowler und Todd (2017) sind korrekt? A) Wenn in einem Datensatz firmenübergreifend die Einstellungen von Arbeitnehmenden gegenüber ihrer Arbeit, das Klima in ihrem jeweiligen Arbeitsteam und die Größe ihrer Firma erfasst werden, so handelt es sich dabei um sog. cross-classified-Daten. B) Bei einem ökologischen Fehlschluss werden Ergebnisse auf einer Analyseebene unzulässig auf eine andere Analyseebene übertragen. C) Beim great-mean centering wird der über alle Gruppen hinweg gebildete Gesamtmittelwert von den individuellen Werten abgezogen (d. h. es werden Vergleiche mit der Gesamtstichprobe vorgenommen). D) Verschiedene Klassen innerhalb eines Jahrganges werden untersucht: Daten, welche die individuelle Abweichung der Leistung von Schüler_innen von der durchschnittlichen Leistung aller Schüler_innen ihres Jahrgangs ausdrücken, sind ein Beispiel für Daten mit grand-mean centering. E) Kreuzklassifizierte (cross-classified) Daten können nicht durch Mehrebenenanalysen ausgewertet werden. Lösung: bd 60. Welche Aussagen stimmen ? Prilleltelsky A) Werte sollten möglichst komplementär zueinander sein B) Werte sollten den Prozess der Veränderung zu einem gewünschten Zielzustand leiten und somit auch die Auswahl geeigneter Strategien und Mittel steuern. C) Wenn persönliche und kollektive Ziele nicht übereinstimmen, kann dies zu Konflikten führen. In einigen Situationen sind solche Konflikte der einzige Weg, um soziale Gerechtigkeit zu erreichen. D) Der Schwerpunkt der meisten community-psychologischen Interventionen liegt auf Veränderungen auf der politischen Ebene E) Die von Prilleltensky formulierten Werte müssen innerhalb der Community-Psychologie diskutiert werden. Wenn hier eine Einigung besteht, ist der Vorteil, dass diese ausgewählten Werte unabhängig von den konkreten Kontexten angewendet werden können. Lösung: abc 61. Campbell et al. (2017) zitieren in ihrem Text einen Überblicksartikel von Greene, Caracelli und Graham (1989), in dem fünf Ziele von Mixed-Method-Designs aufgeführt werden. Ordnen Sie die fünf Ziele ihren jeweiligen Erläuterungen zu. A) Widersprüche und Paradoxe finden sowie neue Perspektiven entwickeln →initiation B) Ergebnisse einer Forschungsmethode durch weitere Ergebnisse einer anderen Methode elaborieren, illustrieren oder verdeutlichen → complementarity C) Ergebnisse verschiedener Forschungsmethoden vergleichen und kontrastieren → triangulation D) Die Breite und Tiefe einer Untersuchung durch die Verwendung unterschiedlicher Forschungsmethoden in unterschiedlichen Teilprojekten ausdehnen → expansion E) Die Ergebnisse einer Methode für eine weitere Datenerhebung mit einer anderen Forschungsmethode nutzen → development Lösung: abcde 62. Welche statistischen Werte verstecken sich hinter den nachfolgenden Forschungsfragen? Ordnen Sie die statistischen Werte den Fragestellungen zu. Die Frage bezieht sich insbesondere auf den Text von Bolger. In dem Beispiel erfolgt eine tägliche Erhebung der subjektiven Müdigkeit mittels eines 1-Item-Maßes („Wie müde haben Sie sich heute gefühlt? 1 = überhaupt nicht – 7 = äußerst müde“) A) Wie sehr unterscheiden sich die Studierenden voneinander in ihrem Müdigkeitsempfinden zu einem bestimmten Zeitpunkt, z.B zu Beginn des Semesters? → Varianz B) Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Studierenden in der subjektiven Veränderung des individuellen Müdigkeitsempfindens während der Klausurphase? → Varianz der Slopes C) Wie müde fühlten sich die Studierenden zu einem bestimmten Zeitpunkt, z. B. zu Beginn des Semesters? → Mittelwert D) Wie sehr verändert sich (durchschnittlich) subjektive Müdigkeit der Studierenden im Laufe des Semesters? → Slope E) Unterscheiden sich Lehrende und Studierende hinsichtlich ihrer (durchschnittlichen) subjektiven Müdigkeit in der Woche vor der Klausur? → Mittelwertunterschied Lösung: abcde 63. Sie forschen an einer Universität und planen ein partizipatives community-basiertes Forschungsprojekt in einem Berliner Stadtteil, in dem Sie zentrale Aspekte erlebter bikultureller Identität von Frauen erfassen möchten. Sie möchten die Frauen dazu befähigen ihre Stärken und ihre Sorgen festzuhalten und zu reflektieren. Für den Einsatz in partizipativen Forschungsprojekten müssen geeignete Methoden ausgewählt werden. Sie stellen auch Überlegungen an, wie Sie Ihr Forschungsteam zusammenstellen und wie Sie die benötigten Forschungsgelder für Ihr Projekt erhalten können. Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten müssen nach Lykes (2017) bei Ihrem partizipativen Forschungsprojekten beachtet werden? A) Zur Umsetzung der in der Aufgabenstellung genannten Ziele eignet sich der Einsatz von Photovoice als partizipative Methode für Ihr Projekt. B) Die an dem Projekt Forschenden sind ausschließlich Frauen. Daher ist nicht damit zu rechnen, dass diese auf die Partizipierenden eine subtile Macht ausüben. C) Als forschende Person sollten Sie kritisch hinterfragen, welchen Einfluss die benötigten finanziellen Mittel auf Ihr Forschungsprojekt haben. D) In Ihrem Projekt sollten Sie nach Möglichkeit auf die Arbeit in interdisziplinären Teams verzichten, da dies keine Vorteile mit sich bringt und zu einem Mehraufwand für die Beteiligten führt. E) Ihr Forschungsprojekt mit partizipativen community-basiertem Ansatz ist auch ein Wegbereiter für strukturellen Wandel. Dieser entsteht bei den meisten dieser Projekte nach einiger Zeit ganz automatisch. Lösung: ac 64. Welche Aussagen in Bezug auf Mehrebenenanalysen (MLM) sind nach Fowler und Todd (2017) korrekt? A) Zur Vorhersage von Variablen auf der individuellen Analyseebene können im Rahmen von MLM Gruppen- oder Kontextvariablen verwendet werden, die durch die Aggregation individueller Werte (z. B. Mittelwertbildung) entstanden sind. B) Eine Stärke von MLM ist, dass viele unterschiedliche Typen von Outcomes modelliert werden können. So können abhängige Variablen beispielsweise binär, multinominal oder ordinal sein. C) Mit MLM können auch Veränderungen über die Zeit untersucht werden. D) Ein großer Vorteil von MLM ist, dass man nur kleine Stichprobengrößen für die Analysen benötigt, was die Datenerhebung stark vereinfacht. E) Drei latente Klassen (z. B. hohes, mittleres, niedriges Delinquenzrisiko) sollen anhand individueller Risikoindikatoren (z. B. sozioökonomischer Status) ermittelt werden. Ob Subgruppen in einer Population vorhanden sind, kann mittels einer speziellen Form der MLM geprüft werden. F) Abhängige Variablen (Outcomes) in MLM müssen kontinuierlich, intervallskaliert und normalverteilt sein. G) Eine mehrwöchige Intervention, die sich an jugendliche Straftätern richtet, soll durchgeführt werden. Dabei wird zu mehreren Zeitpunkten untersucht, inwiefern sich die Intervention auf die Frequenz der kriminellen Aktivitäten auswirkt. Mit MLM können diese Veränderungen über die Zeit untersucht werden. H) Mit einer Variante der MLM können Subgruppen untersucht werden, die unterschiedlich auf die AV wirken. Lösung: abcegh (G + H → Latent Class Analysis) 65. Vorteile der Photovoice-Methode bei Wang et al. (1997) A) ermöglicht den Gesundheitsforschern und Praktikern, die Welt aus der Sicht der Beteiligten zu sehen B) Probleme müssen nicht in Worte gefasst werden  Bilder sprechen für sich C) kann die Genialität und Perspektive der am meisten verletzlichen Populationen bekräftigen D) Methode unterstützt die Sammlung verschiedener sozialer und Verhaltenssettings E) ermöglicht den Teilnehmern, ihre eigenen Erklärungen, Ideen, Geschichten über andere Community-Mitglieder in den Beurteilungsprozess einzubringen Lösung: abcde 66. Welches sind keine Cluster interethnischer Einstellungen + Gefühle nach Jackmann, wie in Dixon beschrieben? A) revisionistisch B) paternalistisch C) hostil D) tolerant E) konfliktträchtig Lösung: c 67. In seiner Analyse der Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis nennt Stephan (2006) konkrete Aspekte, die die Kooperation der Beteiligten erschweren. Welche der folgenden Aspekte gehören laut Stephan (2006) dazu? A) wenig Interesse, die Beziehungen zu verbessern B) unterschiedliche Kommunikationsstile C) fehlender Kontakt zur anderen Gruppe D) beide Seiten sehen kaum Gemeinsamkeiten und keinen Anlass zu Diskussionen E) fehlendes Wissen über die andere Gruppe Lösung: bce 68. Limitationen der Photovoice-Methode bei Wang et al. (1997) A) wenn Politik Interessenskonflikte um Macht sind, dann führt die Person, die ihr Leben dokumentiert und diskutiert, einen politischen Akt aus  kann zur Selbstzensur führen B) alle Methodologien decken genauso auf wie sie verbergen, methodologische Ideale stimmen nciht immer mit der Realität überein C) Klassenbildung kann auch über Kontrolle von Ressourcen erfolgen neben Kamera gibt es auch Kontrolle durch Geld, Support, Herausgeberkontrolle D) Fotografien sind schwierig zu analysieren und zusammenzufassen, da die darin enthaltenen Daten sehr komplex sind E) Begrenzungen von Kapital, Transport und Kommunikation einschließlich der Zusammenarbeit mit Regierungen auf verschiedenen Ebenen ist vor allem im ländlichen Raum problematisch, kann aber auch zur Bildung neuer Netzwerke beitragen Lösung: abcde