1. Welche Aussagen zur Schulstruktur im Sekundarbereich in Deutschland stimmen gemäß Bildungsbericht 2020? A) Zweigliedrige Systeme bestehen aus Gymnasien und einer weiteren Schulart. B) Das dreigliedrige System mit Differenzierung in Gymnasium, Realschule und Hauptschule ohne weitere Schulformen gibt es nur noch in drei Bundesländern. C) Bietet ein Bundesland neben dem Gymnasium zwei oder mehr Schularten mit mehreren Bildungsgängen an, spricht man von einem erweitert zweigliedrigen System. D) Ein eingliedriges System, in dem es nur die integrierte Gesamtschule gibt, wird von einem Bundesland umgesetzt. E) Bietet ein Bundesland Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien an, spricht man von einem viergliedrigen Schulsystem. Lösung: ac 2. Welche Aussagen zu PISA 2018 stimmen? A) Deutschland ist Spitzenreiter im Lesestrategiewissen unter den OECD-Staaten. B) In Deutschland ist die Lesekompetenz überdurchschnittlich hoch vom sozioökonomischen Status der Eltern abhängig. C) Geschlechterunterschiede in der Lesekompetenz in Deutschland lassen sich auf Unterschiede in der Lesemotivation, dem Leseverhalten und der wahrgenommenen Schwierigkeit beim Lesen zurückführen. D) Sowohl in Mathematik als auch in den Naturwissenschaften erzielten deutsche Jugendliche überdurchschnittliche Kompetenzwerte. Lösung: abd 3. Welche Aussagen zu geschlechtsbezogenen Disparitäten in der Bildungslaufbahn stimmen nach Stanat et al. (2018)? A) Mädchen erreichen im Durchschnitt bessere Schulnoten und höhere Bildungsabschlüsse. B) Jungen werden im deutschen Bildungswesen systematisch benachteiligt. C) Im dualen Ausbildungssystem sind Frauen unterrepräsentiert. D) Zwar erwerben mehr Schülerinnen als Schüler die Zugangsberechtigung zum Studium, jedoch beginnen prozentual weniger junge Frauen als Männer tatsächlich ein Studium. Lösung: acd 4. Wobei handelt es sich um empirisch belastbare Erklärungen von ethnischen Disparitäten im Bildungserfolg? A) Zuwandererfamilien haben im Durchschnitt weniger kulturelles Kapital. B) Zuwandererfamilien weisen im Durchschnitt eine niedrigere Bildungsaspiration auf. C) Kinder aus Zuwandererfamilien haben oftmals nicht hinreichende Sprachkenntnisse in der Unterrichtssprache Deutsch. D) Kinder aus Zuwandererfamilien haben im Durchschnitt eine geringere Lernmotivation. E) Eine starke Identifikation mit der Heimatkultur behindert den Bildungserfolg. Lösung: ac 5. Welche Aussagen stimmen, welche stimmen nicht? Die Studie von Lühe, Becker und Maaz (2018) ... A) ... fand Evidenz dafür, dass traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern sich nur bei Mädchen negativ auf Schulleistungen auswirken. B) ... orientierte sich theoretisch am Erwartungs-Wert-Modell. C) ... fand Evidenz dafür, dass traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern in Familien mit Migrationshintergrund stärker vertreten sind als in Familien ohne Migrationshintergrund. D) ... fand Evidenz dafür, dass traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern mit ansteigendem sozioökonomischen Status zunehmen. Lösung: bc 6. Welche Aussagen stimmen, welche stimmen nicht? Das REFLECT-Programm ... A) ... zielt darauf ab, bei Lehrkräften Kompetenzen für Reflexive Koedukation aufzubauen. B) ... basiert theoretisch auf dem Aktiotop-Modell. C) ... zeigte in der Evaluationsstudie von Kollmayer et al. (2019) einen signifikanten Rückgang der impliziten Theorien über Geschlechterunterschiede bei teilnehmenden Lehrkräften im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. D) ... zeigte in der Evaluationsstudie von Kollmayer et al. (2019) einen signifikanten Anstieg im Wissen über Geschlechterunterschiede in Bildung und Beruf bei teilnehmenden Lehrkräften im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Lösung: abcd 7. Welche Aussagen zum Thema Mobbing stimmen, welche stimmen nicht? A) Schon eine einzelne, sehr aggressive Auseinandersetzung zwischen zwei Schüler*innen mit deutlichem Machtgefälle ist ein Fall von Mobbing. B) Mädchen sind häufiger Täter und Opfer von Mobbing. C) Das Medienhelden-Programm basiert auf der Theorie des geplanten Verhaltens. D) Die Effektivität des KiVa-Programms in den Niederlanden wurde im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie geprüft. E) Für das KiVa-Programm zeigten in den Niederlanden vor allem kurzfristige positive Effekte, die im Folgeschuljahr bereits wieder zurückgingen. Lösung: cd 8. Welche der folgenden Aussagen zum Thema Mobbing sind richtig, welche sind falsch? A) Schon eine einzelne, sehr aggressive Auseinandersetzung zwischen zwei Schülerinnen mit deutlichem Machtgefälle ist ein Fall von Mobbing. B) Mädchen sind häufiger Täter und Opfer von Mobbing. C) Das Präventionskonzept nach Olweus (1996) umfasst Maßnahmen auf der Ebene der Schule, der Klasse und der Schüler*innen. D) In der Studie von Garandeau et al. (2021) zum KiVa-Programm bestätigte sich, dass Mobbingtäter*innen eine höhere kognitive Empathiefähigkeit aufweisen, wodurch sie wissen, wie sie ihren Opfern am besten zusetzen können. E) In der Studie von Garandeau et al. (2021) konnte durch das KiVa-Programm das Wissen um die Gefühle der Opfer gesteigert werden, nicht jedoch das Mitgefühl. F) Für die Auswertung der Daten in der Studien von Garandeau et al. (2021) kamen Mehrebenenanalysen zum Einsatz, wobei auf der zweiten Ebene sowohl Merkmale der Klasse als auch Merkmale der Schule als Prädiktoren berücksichtigt wurden. Lösung: cf 9. Welche Aussagen zu den Varianzquellen von Schülerleistungen sind richtig? A) Lehrer haben einen geringen Einfluss. B) Schüler haben den größten Einfluss. C) Einflüsse der Eltern auf die Leistung sind etwa genau so groß wie der Einfluss der Schule. D) Die Einflüsse der Peers sind deutlich größer als die der Eltern. E) Die Einflüsse der Schule sind geringer als die der Lehrkräfte auf die Leistung der Schüler. Lösung: bce 10. Welche Aussagen zu Schulleistungsstudien stimmen? A) Der IQB-Ländervergleich untersucht nur die Sekundarstufe B) IGLU ist eine innereuropäische Studie C) In IGLU wird mit der Lesekompetenz nur eine Domäne erfasst D) VERA hat von allen Studien die geringste Teilnehmerzahl E) In NEPS werden Bildungsprozesse über die gesamte Lebensspanne untersucht Lösung: ce 11. Was sind die vier Funktionen von Schulen nach Fend (2011)? A) Enkulturationsfunktion B) Qualifikationsfunktion C) Inklusionsfunktion D) Allokationsfunktion E) Legitimationsfunktion Lösung: abde 12. Welche Informationen gehen typischerweise in den SES ein? A) Beruf B) Kinderzahl C) Einkommen D) Bildungsniveau E) Familienstand Lösung: acd 13. Welche Aussagen zur Definition von Migrationshintergrund stimmen? A) Als Menschen mit Migrationshintergrund werden Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft bezeichnet. B) Als Menschen mit Migrationshintergrund werden nur Personen bezeichnet, die selbst nach Deutschland zugewandert sind. C) Zuwanderer der 2. Generation sind Menschen, die selbst in Deutschland geboren und deren Eltern im Ausland geboren sind. D) Zuwanderer der 3. Generation sind Menschen, die selbst ebenso wie ihre Eltern im Ausland geboren sind. Lösung: c 14. Welche Aussagen zur Evaluationstudie des REFLECT-Interventionsprogramms stimmen? Unter den Teilnehmenden an der Intervention zeigte sich ... A) ... eine Zunahme der Selbstwirksamkeitserwartung zur Motivationsförderung. B) ... eine Abnahme der Überzeugung, dass Geschlechtsunterschiede unveränderbar sind. C) ... eine Steigerung des Wissens über Geschlechtsunterschiede in Bildung und Beruf. D) ... ein Anstieg des Einsatzes autonomiefördernder Unterrichtsmethoden. Lösung: abcd 15. Welche Aussagen zur Studie von Lühe, Becker und Maaz (2019) stimmen? A) Traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern sind Familien mit Migrationshintergrund stärker vertreten als in Familien ohne Migrationshintergrund. B) Traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern wirken sich negativ sowohl auf die Deutsch- als auch auf die Mathematikleistung aus. C) Traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern wirken sich nur bei Mädchen negativ auf Schulleistungen aus. D) Unabhängig von den Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern hat die Erwerbstätigkeit der Mutter einen schulleistungssteigernden Effekt. E) Traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen der Eltern nehmen mit ansteigendem sozioökonomischen Status ab. Lösung: abde 16. Welche allgemeinen Trends zeichnen sich laut Gold et al. (2016) in der schulpsychologischen Diagnostik ab? A) Von der platzierungsrelevanten zur förderorientierten Diagnostik B) Von der Lernstands- zur Lernverlaufsdiagnostik C) Diagnostische Ausdifferenzierung motivational-volitionaler Voraussetzungen D) Von der Modifikations- zur Statusdiagnostik Lösung: abc 17. Wobei handelt es sich nach Salmivalli et al. (1996) um Rollen in Mobbing-Prozessen? A) Verstärker B) Assistenten C) Außenstehende D) Opfer E) Verteidiger F) Täter Lösung: abcdef 18. Welche Aussagen zu Mobbing stimmen? A) Subjektiv empfundener Leistungsdruck kann Mobbingverhalten fördern. B) Je niedriger der sozioökonomische Status der Wohngegend, desto höher ist das Mobbing-Risiko. C) Erhöhte soziale Kompetenz nimmt einen positiven Einfluss auf die Bewältigung von Mobbing. D) Während macht- und gewaltbetonte Erziehungsmethoden Mobbing-Täterverhalten verursachen können, reduzieren verwöhnende und hoch tolerante Erziehungsmethoden das Entstehen eines solchen Verhaltens. E) Lehrpersonen kommt keine tragende Rolle bei der Prävention von Mobbing zu. Lösung: abc 19. In der Studie von Kretschmann et al. (2014) bestanden vor dem Matching zahlreiche Unterschiede zwischen den beiden Vergleichsgruppen. Bezüglich welcher der folgenden Merkmale lagen bedeutsame Gruppenunterschiede vor? A) Migrationshintergrund B) Schuleintrittsalter C) Elterlicher HISEI D) Intelligenz E) Anzahl der Bücher zu Hause Lösung: abcde 20. Welche Aussagen zum KiVa-Programm stimmen? A) Die Durchführung des Programms erfordert die dauerhafte Anwesenheit von Psycholog*innen in den Schulen. B) Das Programm konnte nachweislich die schulische Freude und das schulische Engagement steigern. C) KiVa ist sowohl ein Präventions- als auch ein Interventionsprogramm. D) Das Programm richtet sich insbesondere an die Täter und ihr falsches Verhalten. E) KiVa wird nur mit Grundschulkindern durchgeführt, weil sich ansonsten bereits schwer zu verändernde Gruppennormen etabliert haben. F) Das Programm kann nachweislich zu einer Erhöhung des Engagements zur Verteidigung der Opfer führen. G) Das Programm kann nachweislich zu einer Erhöhung der Empathie gegenüber den Opfern führen. Lösung: bcfg